Der Purzelkäfer (Hoplia philantus) ist mit 8 - 9 mm Körperlänge ein relativ kleiner Vertreter der Blatthornkäfer. Typisch sind braun gefärbte Flügeldecken sowie ein dunklerer Kopf und Halsschild. Er entwickelt sich im Boden auf Rasenflächen, Sportrasen und Golfplätzen innerhalb von 2 Jahren zum erwachsenen Insekt und verursacht dabei im zweiten und dritten Larvenstadium (Länge ca. 2 cm) durch Wurzelfraß erhebliche Schäden an der Grasnarbe. Zusätzliche Schäden können durch Vögel oder andere Tiere entstehen, die auf der Suche nach den leckeren Engerlingen die Rasenoberfläche zerstören. Die Käfer fliegen tagsüber und der Flughöhepunkt wird Mitte Juni erreicht. Die Eiablage erfolgt Ende Juni in ca. 10 - 15 cm Tiefe. Nach etwa 30 Tagen schlüpfen die Larven und beginnen zu fressen, verursachen dabei allerdings noch keinen sichtbaren Schaden. Die Überwinterung erfolgt in bis zu 50 cm Tiefe.
Nemamax (Nematoden gegen Dickmaulrüssler u. a., ab 8° C)
nemamax enthält Nematoden der Art Heterorhabditis downesi und wirkt gegen die Larven von Dickmaulrüsslern, dem Fichtenrüsselkäfer (Hylobius abietis) und Purzelkäfer (Hoplia philanthus). Die HD-Nematoden parasitieren die Larven und bringen sie zum Absterben.
Die HD-Nematoden benötigen 8 °C Bodentemperatur - ein kurzzeitiger Temperaturabfall, z. B. über Nacht, schadet nicht.
Eine Lagerung ist bis zum aufgedruckten Datum gekühlt (4 - 8 °C) möglich.
Bei der Bekämpfung des Purzelkäfers ist die Aufwandmenge zu verdoppeln.
Nemamax wird in den Packungsgrößen 10 Mio. für 40 m², 25 Mio. für 100 m², 50 Mio. für 200 m² und 250 Mio. für 1.000 m² angeboten.
nemamax® - HD-Nematoden gegen Dickmaulrüssler, Fichtenrüsselkäfer und Purzelkäfer
Nematoden Heterorhabditis downesi gegen Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus, O. armadillo, O. salicicola), Fichtenrüsselkäfer (Hylobius abietis), Purzelkäfer (Hoplia philanthus).
Anwendungsbedingungen
- Einsatzort: Gewächshaus und Freilan
- Anwendungszeit: April - Mai und Mitte August - Oktober
- Bodentemperatur: > 8 °C
- Bodenfeuchte: feucht, nicht wassergesättigt
Achtung! Nematoden bei bedecktem Himmel oder in den Abendstunden ausbringen! Nematoden sind sehr UV-empfindlich. Die angesetzte Nematodenlösung muss innerhalb von 45 Minuten ausgebracht werden, da die Nematoden sonst an Sauerstoffmangel sterben! Bei Engerlingen des Purzelkäfers ist die Aufwandmenge zu verdoppeln!
Ausbringung der Nematoden
Die Nematoden können einfach mit der Gießkanne oder auf größeren Flächen mit dem AquaNemix ausgebracht werden.
Erfolgskontrolle für die Wirkung
Die ersten Schädlinge sterben etwa 3 Tage nach Einbringen der Nematoden ab. Befallene Larven verfärben sich.
Lagerung
Nemamax® ist für die sofortige Ausbringung vorgesehen. Eine Lagerung bei 4 - 10 °C ist kurzfristig möglich (siehe Datum auf der Verpackung).
Lebensdauer der HD-Nematoden
Die räuberischen Nematoden vermehren sich in den Larven und können über mehrere Monate im Boden aktiv sein. Durch natürliche Feinde wird aber ihre Anzahl stetig reduziert, sodass die größte Wirksamkeit ca. 4 Wochen nach Ausbringung vorliegt.
Gegenanzeigen
Die eingesetzten Nematoden sind für warmblütige Tiere und Menschen ungefährlich. Eine Schädigung von Pflanzen tritt nicht auf.
Biologie der HD-Nematoden und des Dickmaulrüsslers
Heterorhabditis downesi ist eine einheimische, räuberisch lebende Nematoden-Art, die die Larven von Dickmaulrüsslern und anderen Rüsselkäfern, einigen Blatthornkäfern (z. B. Purzelkäfer Hoplia philanthus) und Wurzelbohrer befällt. Die ca. 1 mm großen Nematoden dringen über Körperöffnungen in die Schädlinge ein und geben ein Bakterium aus ihrem Darm ab. Die Larve wird durch das Bakterium abgetötet und zersetzt. Die Nematoden entwickeln sich zum Erwachsenen-Stadium und vermehren sich in der Larve, bis sie vollständig verwertet ist. Dann verlassen Nematoden im 3. Larvenstadium (Dauerlarve) den Kadaver und beginnen mit der Suche nach neuen Wirten.
Bei einer Temperatur von unter 8 °C verringert sich die Aktivität der Nematoden. Unter 4 °C verfallen sie in eine Kältestarre.
Der Gefurchte Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) wird ca. 12 mm groß, ist schwarz gefärbt und flugunfähig. Am Tag sitzt er meist versteckt in dunklen Ritzen und Spalten. In der Dämmerung und nachts sind die Käfer aktiv und begeben sich auf Nahrungssuche. Die jungen Käfer hinterlassen bei ihrem Reifungsfraß typische buchtenförmige Fraßspuren an den Blättern.
Die Eiablage erfolgt von Juli bis in den Spätsommer hinein in humoses Erdreich in die Nähe von Wurzeln. Ab August schlüpfen die cremeweißen Larven aus den Eiern, die durch ihren Fraß an Wurzeln großen Schaden verursachen können. Zunächst werden die für die Wasseraufnahme wichtigen Feinwurzeln angefressen und von älteren Larven schließlich die Wurzelrinde an der Stammbasis abgenagt. Bis zum Mai erreichen die Larven eine Länge von 10 mm und verpuppen sich dann. Die ersten Käfer schlüpfen Ende Mai/Anfang Juni. Vereinzelt überwintern auch Käfer, die im Mai Eier ablegen, aus denen im Juni die Larven schlüpfen.
Hinweis
Bisher sind keine Nebenwirkungen auf Menschen und warmblütige Tiere bekannt.
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