Weiße Fliegen gehören zu den Pflanzenläusen (Sternorhyncha) und nicht, wie ihr Name vermuten lässt, zu den Fliegen (Diptera). Ihren Namen verdanken sie dem weißen Wachsstaub, der den ganzen Körper bedeckt. Von den weltweit vorkommenden ca. 1.500 Arten treten im geschützten Anbau in Deutschland überwiegend zwei Arten auf: die Gewächshaus-Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) und die Tabak-Weiße Fliege (Bemisia tabaci).
Macrolophus (Raubwanzen gegen Weiße Fliege) 100
Macrolophus pygmaeus eignet sich besonders zur Bekämpfung von Eiern und jungen Larvenstadien der Weißen Fliege (auch Blattläuse und Spinnmilben).
Die Raubwanze Macrolophus wird besonders bei Gemüse (Aubergine, Paprika, Tomate) eingesetzt.
Ein Einsatz ist nur unter Langtagbedingungen von März bis September sinnvoll.
Dose mit 100 Stück für max. 100 m².
Wanze Macrolophus pygmaeus gegen Weiße Fliege
Die Weichwanze Macrolophus bekämpft Weiße Fliege, Blattläuse und Thripse.
Anwendungsbedingungen
- Einsatzort: Gewächshaus (Langtag)
- Temperatur: 16 - 35 °C, optimal 22 °C
- Luftfeuchtigkeit: > 65 % rF
- Bei Befall: 0,5 - 1 Tier pro m²
- Wiederholung: 1x nach 14 Tagen
Ausbringung
- Dose erst am Einsatzort öffnen und den Inhalt in 2 flachen Haufen auf die Pflanzen verteilen. Alternativ können unsere Bioboxen verwendet werden. Befallsherde der Weißen Fliege dabei stärker berücksichtigen.
- Pro Ausbringungsstelle sollten ca. 50 Nützlinge ausgebracht werden.
- Leere Dose noch ca. 1 Woche an einer trockenen Stelle im Bestand belassen, damit Nachzügler sie noch verlassen können.
Erfolgskontrolle
Da sich die Population von M. pygmaeus langsam aufbaut, ist eine gute Bekämpfungsleistung erst 2 - 3 Monate nach der Ausbringung zu erwarten. Dann sollten vermehrt ausgesaugte Larvenstadien der Weißen Fliege zu finden sein.
Lagerung
Die Nützlinge werden als Larven und adulte Tiere geliefert und sollten sofort ausgebracht werden. Eine Lagerung ist bei 8 – 10 °C für max. 1 – 2 Tage möglich.
Lebensdauer
Die erwachsenen Raubwanzen leben bis zu 40 Tage.
Hinweise
Da sich nur langsam eine Population aufbaut, sollte frühzeitig mit dem Einsatz begonnen werden. Bei einem vorbeugenden Einsatz kann man sterilisierte Motteneier (Sitotroga sp.) alle 14 Tage als Ersatznahrung ausbringen.
Kombination mit anderen Nützlingen
Eine Kombination mit Encarsia formosa hat sich bewährt.
Biologie der Wanze Macrolophus
Macrolophus pygmaeus ist eine heimische Weichwanzen-Art (Fam. Miridae). Sie erreicht eine Körperlänge von 3 - 4 mm und ist grün gefärbt. Die Augen sind rot. Die polyphage Art bevorzugt Pflanzen mit behaarten Blättern und eignet sich daher gut bei Gerbera und Chrysanthemen. Macrolophus ernährt sich von tierischer Beute als auch von Pflanzensäften. An Zierpflanzen können daher Saugschäden an Blüten entstehen. Bewährt hat sich die Art für den Einsatz in Tomaten- und Auberginen-Kulturen.
Alle Larvenstadien sowie die erwachsenen Tiere ernähren sich vorwiegend von Larven der Weißen Fliege, wobei Eier und junge Larvenstadien bevorzugt werden. Eine erwachsene Wanze frisst pro Tag 40 - 50 Eier oder 15 - 20 Puparien der Weißen Fliege.
Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum erwachsenen Insekt ist stark temperaturabhängig. Sie beträgt bei 15 °C 95 Tage, bei 25 - 30 °C nur 30 Tage. Bei einer Temperatur von 20 °C kann ein Weibchen mehr als 250 Eier in 85 Tagen ablegen.
M. pygmaeus geht unter Kurztagbedingungen im Winterhalbjahr in eine Winterruhe (Diapause) und ist deshalb nur von März bis Oktober einsetzbar.
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