Der Junikäfer (Amphimallon solstitiale) tritt mit seinen Larven (Engerlinge) als Schädling auf Rasenflächen, Grünflächen sowie Golf- und Sportplätzen auf, wobei leichte und sandige Böden bevorzugt werden. Die Engerlinge können aber auch an Wurzeln von Stauden und Gehölzen erheblichen Schaden anrichten. Durch den Einsatz von insektenpathogenen HB-Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora) zum richtigen Zeitpunkt ist eine biologische Bekämpfung mit hohen Wirkungsgraden möglich.
Der Purzelkäfer (Hoplia philantus) ist mit 8 - 9 mm Körperlänge ein relativ kleiner Vertreter der Blatthornkäfer. Typisch sind braun gefärbte Flügeldecken sowie ein dunklerer Kopf und Halsschild. Er entwickelt sich im Boden auf Rasenflächen, Sportrasen und Golfplätzen innerhalb von 2 Jahren zum erwachsenen Insekt und verursacht dabei im zweiten und dritten Larvenstadium (Länge ca. 2 cm) durch Wurzelfraß erhebliche Schäden an der Grasnarbe. Zusätzliche Schäden können durch Vögel oder andere Tiere entstehen, die auf der Suche nach den leckeren Engerlingen die Rasenoberfläche zerstören. Die Käfer fliegen tagsüber und der Flughöhepunkt wird Mitte Juni erreicht. Die Eiablage erfolgt Ende Juni in ca. 10 - 15 cm Tiefe. Nach etwa 30 Tagen schlüpfen die Larven und beginnen zu fressen, verursachen dabei allerdings noch keinen sichtbaren Schaden. Die Überwinterung erfolgt in bis zu 50 cm Tiefe.
Nematoden oder „Fadenwürmer“ sind ein sehr erfolg- und individuenreicher Tierstamm und kommen in fast allen feuchten Lebensräumen natürlicherweise vor. Unter den mikroskopisch kleinen, farblosen Würmern gibt es neben pflanzenschädlichen Arten viele parasitische Formen, von denen einige sehr erfolgreich zur Biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Es sind heimische Arten, die mit Wasser im Gieß-, Spritz- oder Tauchverfahren ausgebracht werden und im Boden aktiv nach ihren Wirten suchen. Ausgebracht werden sie im sog. Dauerlarven-Stadium. Dieses Stadium ist unter 1 mm lang und bildet das infektiöse Stadium, welches als einziges außerhalb des Wirtskörpers überleben kann. Die im biologischen Pflanzenschutz eingesetzten Arten haben überwiegend Insektenlarven als Wirte und werden bereits seit vielen Jahren gegen Dickmaulrüssler, Trauermücken und Rasenschädlinge wie Engerlinge und Wiesenschnakenlarven eingesetzt. Nematoden gegen Nacktschnecken sind ebenfalls als biologische Gegenspieler verfügbar.
Die Wiesenschnake (Tipula) gehört ebenso wie die Engerlinge zu den gefürchteten Rasenschädlingen. Unter dem Begriff "Wiesenschnake" verbergen sich mehrere Arten, wovon die Sumpfschnake (Tipula paludosa) und die Kohlschnake (Tipula oleraceae) am häufigsten in Rasenflächen zu finden sind. Durch den Einsatz von insektenpathogenen Nematoden ca. 14 Tage nach der Flugzeit der erwachsenen Tiere ist eine biologische Bekämpfung mit hohem Wirkungsgrad möglich.
Die Engerlinge des Gartenlaubkäfers (Phyllopertha horticola) sind bei zahlreichem Vorkommen lästige Rasenschädlinge, aber auch Erdbeeren und Spargel werden geschädigt. Durch den Einsatz von insektenpathogenen Nematoden der ArtHeterorhabditis bacteriophora ist eine biologische Bekämpfung mit hohen Wirkungsgraden möglich.
Die Engerlinge des Maikäfers (Melolontha melolontha) sind lästige Rasenschädlinge, aber auch Stauden und Gehölze und Weihnachtsbäume werden geschädigt. Durch den Einsatz von insektenpathogenen Nematoden ist eine biologische Bekämpfung mit Wirkungsgraden von bis zu 50 % möglich.
Login and Registration Form