Buchsbaumzünsler biologisch bekämpfen - ohne Chemie
Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist eine vermutlich aus Ostasien stammende Schmetterlingsart, deren Raupen das Blattwerk sowie die Rinde von Buchsbäumen stark schädigen können. Bei starkem Befall können ganze Pflanzen absterben. Inzwischen ist die Art in Deutschland weit verbreitet.
Merkmale des Buchsbaumzünslers
Der Buchsbaumzünslerfalter erreicht eine Flügelspannweite von ca. 45 Millimetern. Die meisten Falter sind weiß-schwarz gefärbt, es treten allerdings auch braune Exemplare auf. Beide Varianten besitzen einen auffälligen halbmondförmigen Fleck auf den Vorderflügeln. Die Raupen erreichen eine Körperlänge von bis zu 5 cm, sind grün gefärbt mit schwarzen und weißen Längsbändern. Die Kopfkapsel ist schwarz.
Schadbild des Buchsbaumzünslers
Die jungen Raupen verursachen an den Blättern durch sogenannten Schabefraß Aufhellungen der Blattoberfläche. Die älteren Raupenstadien lassen durch ihren Skelettierfraß nur noch die Blattadern stehen und fressen auch die grüne Rinde der Buchsbaumpflanze, sodass ganze Bereiche der Pflanze kahl werden und absterben können. Die Raupen hinterlassen ein Gespinst, in dem grüne Kotkrümel zu finden sind.
Entwicklung des Buchsbaumzünslers im Jahresverlauf
Der Buchsbaumzünsler überwintert im dritten oder vierten Raupenstadium in einem Kokon aus zusammengeklebten Blättern. Ab März, bei Temperaturen von mehr als 7 °C, werden die Raupen aktiv und wachsen in den nächsten Wochen auf eine Länge von 5 cm heran, bis sie sich verpuppen. Insgesamt durchlaufen die Raupen 6 - 7 Larvenstadien. Nach etwa einer Woche Puppenruhe schlüpfen die meist schwarz-weiß gefärbten Falter, es treten aber auch braune Varianten auf. Die Weibchen der nachtaktiven Schmetterlinge legen nach der Paarung bis zu 150 Eier an die Blätter von Buchsbäumen ab. Die Flugzeit beträgt nur ca. 8 bis 10 Tage. Nach bereits 3 Tagen schlüpfen aus den Eiern auffallend grün gefärbte Raupen mit schwarzen Punkten. Sie fressen zunächst an den unteren Ästen und anschließend im inneren Blattwerk, wodurch ein Befall oft erst spät entdeckt wird. Die jungen Raupen nehmen dabei Giftstoffe aus der Pflanze auf, wodurch sie selber für potenzielle Fraßfeinde unattraktiv werden. Wenn schließlich die äußeren Bereiche durch den Raupenfraß erfasst werden und die Raupen beginnen, auch Rinde zu verzehren, können ganze Bereiche der Buchsbaumpflanze absterben.
Bei günstigen Witterungsverhältnissen (18 - 30 °C) kann alle zwei Monate mit einer neuen Faltergeneration gerechnet werden, sodass bis zu drei Generationen pro Jahr auftreten können. Ab Ende Oktober überwintert die dritte Generation als Raupe (L3 oder L4, mit einer Körperlänge von ca. 4 mm) eingesponnen in einem Kokon.
Als natürliche Feinde sind bisher Gartenrotschwanz, Sperlinge, Stare sowie Wespen und Raupenfliegen bekannt, die den Falter oder die Raupen zur Ernährung nutzen.
Buchsbaumzünsler bekämpfen - was kann man tun?
Um den Befall wirkungsvoll zu reduzieren, hat sich eine Kombination von verschiedenen Maßnahmen bewährt. Neben dem Absammeln der Raupen ist eine Kontrolle des Befalls mithilfe unserer Buchsbaumzünslerfallen möglich.
Buchsbaumzünslerfalle mit Pheromon
Die Falle enthält ein Pheromon, das dem Sexuallockstoff der weiblichen Falter entspricht. Dadurch werden die männlichen Falter unwiderstehlich angezogen und verenden in der Fanglösung (Wasser + 1 Tropfen Spülmittel) im Fangbehälter (Trichterfalle) oder auf einem Leimboden (Delta-Falle). Durch das Wegfangen der Männchen wird die Befruchtung der Weibchen gestört und der Befall wird gemindert.
Fallen-Typen für den Buchsbaumzünsler
Biologisches Pflanzenschutzmittel mit Bacillus thuringiensis
Die Buchsbaumzünsler-Falle zeigt auch den richtigen Zeitpunkt für eine Bekämpfungsmaßnahme der Raupen an: ca. 10 Tage nach dem ersten Falterflug kann mit einem biologischen Pflanzenschutzmittel, z. B. Raupenfrei Xentari® auf Basis von Bacillus thuringiensis subspec. aizerwai, eine Bekämpfung der Raupen durchgeführt werden. Je kleiner die Raupen sind, desto effektiver ist diese Maßnahme. Mehrfache Spritzungen im Abstand von mindestens 5 Tagen sind nötig.