Pflanzengesundheit wird in dieser Rubrik großgeschrieben. Hier geht es um den Einsatz von Nützlingen und Hilfsstoffen, um gesundes und kräftiges Pflanzenwachstum zu erhalten. Ob im Zierpflanzenbau, Gemüseanbau oder Garten- und Landschaftsbau, ob im Freiland oder unter Glas: In dieser Kategorie finden Sie die Hintergründe und Tipps, mit denen Sie Ihre Pflanzen stärken und ihnen helfen, den Schädlingsbefall im Griff zu behalten.
Raubmilben gehören zu den Spinnentieren. Die meisten Arten sind winzig kleine Tiere von unter 1 mm Körperlänge. Charakteristisch sind ein schlanker, ovaler Körper und lange Beine, womit eine hohe Beweglichkeit einhergeht. Erwachsene Raubmilben besitzen wie alle Spinnentiere 4 Beinpaare, von denen das erste als Tastorgan eingesetzt wird. In Mitteleuropa gibt es etwa 1.000 Arten. Man findet sie vor allem im und auf dem Boden, an Kräutern und Gehölzen. Weil Milben durch ihre Außenhülle noch nicht sehr gut vor Verdunstung geschützt sind, benötigen sie eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit in der Umgebung, was die bewohnbaren Lebensräume einschränkt.
Die Natur trennt nicht in Schädlinge und Nützlinge, dennoch sind beide Begriffe inzwischen sehr geläufig und jeder hat sofort Beispiele im Kopf, wer zu welcher dieser beiden Gruppen gehört. Marienkäfer sind natürlich Nützlinge und werden sogar als Glücksbringer geehrt. Blattläuse hingegen sind immer negativ belegt und ein charakteristisch typischer Pflanzenschädling.
Der Große Kohlweißling (Pieris brassicae) ist ein Schmetterling aus der Familie der Weißlinge. Sowohl im privaten als auch im gewerblichen Anbau von Kohl und anderen Kreuzblütlern (Brassicaceae) kann er großen Schaden verursachen.
Die Apfelbaumgespinstmotte oder auch einfach Apfel-Gespinstmotte (Yponomeuta malinellus) ist ein Falter aus der Familie der Gespinstmotten (Yponommeutidae). Ein Massenvorkommen kann zum völligen Ernteausfall führen und auch das Wachstum der Bäume erheblich stören. Durch rechtzeitige Maßnahmen kann ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Haus- und Kleingarten sehr gut entgegengewirkt werden.
Die Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi) gehört zu den Rundkopfzikaden. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Art ist erst seit Ende der 1970'er Jahre in Deutschland vertreten, hat sich allerdings in der Zwischenzeit rasant ausgebreitet. Durch ihre Eiablage in die Blütenknospen erleichtern sie den Sporen des für die Knospenbräune verantwortlichen Schadpilzes den Eintritt.
Die Kastanienminiermottehat ihren Ursprung auf dem Balkan, wo sie in isolierten Schluchtwäldern vorkam. Die Ausbreitung von dort erfolgte wahrscheinlich durch den Transport mit Pkw und Lkw. In Deutschland wurde die Art erstmalig 1992 im Raum Passau nachgewiesen; mittlerweile ist sie flächendeckend vertreten.
Die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi). Sie gehört zur Familie der Bohrfliegen und entwickelt sich als Larve hauptsächlich in Süßkirschen, kommt aber auch in Sauerkirschen, Traubenkirschen und Vogelkirschen vor. Sie ist der Hauptschädling an Süßkirschen und kann bis zu 100 Prozent der Früchte befallen. Die Kirschfruchtfliege unternimmt keine weiten Verbreitungsflüge und ist sehr ortstreu, sodass sich schnell eine große Population aufbauen kann. Seit einigen Jahren tritt regional auch die sehr ähnliche Amerikanische Kirschfruchtfliege (Rhagoletis fausta) auf, die eine andere Flügelzeichnung aufweist.
Bacillus thuringiensis ist ein Bakterium. Es kommt vor allem im Boden, aber auch an Pflanzen und in Insektenkadavern vor. Das Bakterium produziert Proteine, die sogenannten Bt-Toxine. Diese werden im Biologischen Pflanzenschutz zur Bekämpfung von verschiedenen Schädlingen eingesetzt.
Der Pflaumenwickler (Cydia funebrana) ist ein Schmetterling aus der Familie der Wickler. Sowohl im privaten als auch im gewerblichen Anbau von Pflaumen und anderen Pflanzen der Gattung Prunus (z.B. Aprikosen und Kirschen) kann der Pflaumenwickler durch seine im Fruchtfleisch fressenden Maden (Pflaumenmade) großen Schaden verursachen.
Die Kohlmottenschildlaus oder Kohl-Weiße Fliege gehört systematisch in dieselbe Familie wie die Gewächshaus-Weiße Fliege und die Baumwoll-Weiße Fliege. Die Kohlmottenschildlaus kommt überall in Europa vor und nutzt im Wesentlichen die beiden Pflanzenfamilien Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) und Mohngewächse (Papaveraceae) zur Entwicklung. Insgesamt treten in Mitteleuropa ca. 30 Arten von Mottenschildläusen auf.
KleineJohannisbeertriebläuse verursachen an den Triebspitzen krause, verformte Blätter, sodass der frische Trieb gestaucht wirkt. Besonders die Rote Johannisbeere wird befallen. Die Blattlaus erreicht eine Größe von ca. 2 mm, ist blau-grün gefärbt und mit einer weißen Wachspuderung überzogen. Die Überwinterung findet als Ei an den Trieben der Johannisbeere statt und bereits im zeitigen Frühjahr schlüpfen die ersten Blattläuse, die zunächst an den Blütenständen sitzen und erst mit dem Anwachsen der Kolonien an die Triebspitzen wandern. Häufig treten Ameisen auf, die den Honigtau der Blattläuse aufnehmen.
Gelbe Stachelbeerblattwespen treten an Stachelbeere sowie Roter und Weißer Johannisbeere auf. Die Schwarze Johannisbeere wird hingegen nur selten geschädigt. Die adulte Blattwespe ist 6 - 7 mm lang und besitzt einen schwarzen Kopf und gelben Körper. Es gibt männliche und weibliche Tiere, es findet aber auch häufig eine parthenogenetische Fortpflanzung statt. Die ersten Tiere sind im April zu finden und die Weibchen legen 50 – 100 weißlich-ovale Eier in Reihen auf die Rippen der Blattunterseite, meist im unteren, inneren Strauchteil, ab.
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