Das Wasserpflanzen 1 x 1

Das Wasserpflanzen 1 x 1
4. Januar 2021
Das Wasserpflanzen 1 x 1
Aus Kategorie: Teich & Naturpool

Die Verwendung von Wasserpflanzen ist ein viel diskutiertes Thema. Häufig nur knappe Pflanzenkenntnisse vor der Pflanzenauswahl vorhanden. Die Ursache hierfür ist in der Komplexität des Themas zu suchen, aber auch im Bereich der Beratung und Planung, in denen die Pflanzenverwendung oft stiefmütterlich behandelt wird.

Die Uferzone

Bei der Auswahl von Wasserpflanzen sind die individuellen Standortfaktoren am Pflanzort zu berücksichtigen. Dazu zählen die Licht- und Bodenverhältnisse, die Wassertiefe, das Wuchsverhalten und die Vergesellschaftung der Pflanzen.

Unterschieden werden Pflanzen für den Sumpf- oder Röhrichtbereich und für das Flachwasser (emerse Makrophyten) und für die Tiefwasser- und Schwimmblattzone (submerse Makrophyten).

Im Sumpfbereich herrscht eine Wassertiefe von 0-10 (20)cm. Typische Pflanzenarten sind z.B. Mentha aquatica (Wasserminze), Iris pseudoacorus (Iris) oder Menyanthes trifoliata (Fieberklee). In den Randbereichen gedeihen Pflanzen, die mit einem feuchten bis nassen Substrat auskommen und eine ständige Überflutung gar nicht oder nur schlecht vertragen.

Der Übergang zu der Flachwasserzone mit ca. 10-30cm Wassertiefe ist meist fließend. Pflanzenarten, die in einem Naturgewässer in der Flachwasserzone vorkommen, wachsen meist aus den Randbereichen dort hinein. Typische Vertreter der Flachwasserzone sind z.B. Typha-Arten (Rohrkolben), Acorus calamus (Kalmus), Scirpus lacustris (Binse) oder Butomus umbellatus (Blumenbinse). Sie erfüllen im Teich eine durchaus wichtige Aufgabe, denn durch ihr Wachstum werden in der Flachwasserzone Nährstoffe verbraucht. Ihr Luft führendes Gewebe (Aerenchym) trägt Sauerstoff in das Bodensubstrat ein und sorgt für verbesserte Lebensbedingungen der dort vorkommenden Mikroorganismen. Dabei findet ein verbesserter Gasaustausch zwischen Wasser und Luft statt. Gerade im Winter, bei zugefrorenem Teich können so Faulgase besser entweichen.

Nicht zuletzt sorgt die Ufer - und Flachwasserbepflanzung zu einem erheblichen Teil dafür, dass der Teich eine natürliche Optik erhält und ist Nahrungsgrundlage für viele Insekten und ein wichtiger Ort, an dem die Libellenlarven sich zum flugfähigen Insekt verwandeln können.

Ausnahme: Stark wuchernde Pflanzenarten wie Rohrkolben (Typha) oder Schilf (Phragmites) sollten nur in Ausnahmen verwendet werden, da sie schnell den gesamten Bereich zu wuchern.

Potamogeton lucens
Glänzendes Laichkraut

Ranunculus aquatilis
Wasserhahnenfuß

Hottonia palustris
Wasserfeder

Die Tiefwasserzone

Die Bereiche der Regenerationszone mit einer Wassertiefe von über 60cm sind bei Wasseranlagen mit wenig Technik von großer Bedeutung. Biologisch stabile Teiche zeichnen sich durch eine artenreiche Vegetation aus und eine dichte Unterwasserpflanzenvegetation sorgt in naturnahen Anlagen für eine gute Wasserqualität. Unterwasserpflanzen, auch submerse Pflanzen oder echte Wasserpflanzen genannt, erfüllen in einem naturnahen Gewässer entscheidende Aufgaben. Typische Pflanzenarten sind z.B. Myriophyllum spicatum (Tausendblatt), Ranunculus aquatilis (Wasserhahnenfuß) oder Potamogeton-Arten (z. B. Potamogeton lucens, krauses Laichkraut).

Sie sind in der Lage, Nährstoffe mit ihren Blättern direkt aus dem Wasser aufzunehmen und dienen somit als Nahrungskonkurrenten für Algen, vor allem für fädige Grünalgen. Dieser hohe Nährstoffverbrauch äußert sich durch ein starkes Wachstum der Pflanzen, häufig auch nur einzelner Pflanzenarten. Zu den regelmäßigen Pflegearbeiten an einem künstlichen Gewässer gehört daher ein Auslichten der Unterwasserpflanzen, wodurch die in der Grünmasse festgelegten Nährstoffe dauerhaft dem aquatischen System entzogen werden. Die neuen Regelwerke für Schwimmteiche haben auf diesen Aspekt Rücksicht genommen und fordern, dass dem Ablaufwasser aus einem mineralischen Filter in einer hydrobotanischen Anlage (Unterwasserpflanzenbereich) der Phosphor entzogen wird. In stark durchströmten und technisch aufgerüsteten Anlagen kann es jedoch zum Mangelwuchs kommen, die Pflanzen bekommen zu wenig Nährstoffe. Hier hilft nur eine zusätzliche Düngung.

Durch ihre hohe Photosyntheserate sorgen Unterwasserpflanzen für einen starekn Sauerstoffeintrag in das Wasser. Ausreichend bepflanzte Teichanlagen mit entsprechender Pflanzenauswahl verfügen meist über ein sauerstoffgesättigtes, teilweise auch ein sauerstoffübersättigtes, Wasser.

Ein dauerhaft grünes und stark eingetrübtes Wasser lässt sich durch den Einsatz von Unterwasserpflanzen nicht ohne weiteres klären. Diese benötigen zum Wachstum bzw. zur Photosynthese Licht. Durch das eingetrübte Wasser steht dieses aber nicht zur Verfügung.

Bevor versucht wird, hier Wasserpflanzen erfolglos zu etablieren, kann das Wasser mit einem Feinfilter (mineralische Filterelemente, Schwammfilter, Trommelfilter) mechanisch geklärt werden, um die Tiefwasserzonen mit Sonnenlicht zu versorgen.

Eine weitere Eigenschaft der submersen Pflanzen ist die Sedimentbindung. Feinteile, die im Freiwasser umhertreiben werden durch Unterwasserpflanzen festgehalten, wodurch mechanische Trübungen des Wassers vermindert werden.

Nymphoides peltata

Nymphoides peltata
Seekanne

Persicaria amphibium - Wasserknöterich

Persicaria amphibium
Wasserknöterich

Potamogeton natans - Schwimmendes Laichkraut

Potamogeton natans
Schwimmendes Laichkraut

Schwimmblattpflanzen

In Zonen mit größerer Wassertiefe leben die Schwimmblattpflanzen. Hierzu zählen Pflanzen, die im Substrat wurzeln und deren Blätter auf der Wasseroberfläche „schwimmen“. See- und Teichrosen gehören ebenso zu dieser Gruppe wie Nymphoides peltata (Seekanne), Potamogeton natans (Laichkraut) oder Polygonum amphibium (Wasserknöterich).

Diese Pflanzen sind aufgrund ihres Wachstums oft starke Nährstoffzehrer und benötigen deshalb, z. B. durch ein entsprechendes Wasserpflanzensubstrat, eine ausreichende Nährstoffversorgung.

Zusätzlich sorgen sie mit Hilfe ihrer Schwimmblätter für eine Beschattung der Wasserfläche vermeiden eine übermäßige Erwärmung des Teichwassers. Das kühle Wasser und der Schatten unter Seerosenblättern bieten optimale Lebensbedingungen für das wichtige Zooplankton. Diese Kleinstlebewesen sind sehr effektive und preiswerte Filtrierer und fühlen sich hier wohl. Doch auch Fische fühlen sich in dem Schatten der großen Blätter wohl, weil sie vor starkem Sonnenlicht und den Blicken der Fischreiher geschützt sind.

Im Gegensatz zu den Schwimmblattpflanzen sind Schwimmpflanzen nichtwurzelnd und treiben frei im Wasser. Hierzu zählen unter anderem Stratiotes aloides (Krebsschere), Ceratophyllum demersum (Hornkraut) oder Lemna trisulca (Wasserlinse). Teilweise ist es möglich diese Pflanzen durch ein Verankern im Substrat oder in einer Steinschüttung an einem Ort zu halten. Für Schwimmteiche sind diese Arten eher ungeeignet, da sie je nach Windrichtung und Wasserströmung in den Schwimmbereich abtreiben können.

Koi

Pflanzen und Fische

Pflanzen haben aber reinigende und wasserklärende Funktionen. Schwierig wird es jedoch, wenn Teiche mit (hohem) Fischbesatz durch eine ausgewogene Bepflanzung sauber gehalten werden sollen. Die feingliedrigen Unterwasserpflanzen sind ein willkommenes Fischfutter und werden meist sehr rasch „abgeerntet“. Gründelnde Fischarten (z.B. Koi-Karpfen) sind in der Lage, Pflanzen auszugraben und somit ein Anwachsen zu verhindern.

Abhilfe schaffen hier Pflanzenzonen, die für die Fische nicht „zugänglich“ sind, z.B. Flachwasserzonen, die mit Steinen abgegrenzt sind oder ein zweiter „Reinigungsteich“. Das Wasser wird dann mittels Umwälzpumpe zwischen dem Fischteich und dem Reinigungsteich ausgetauscht. Ansonsten sollte bei Fischbesatz auf entsprechende Filtertechnik zurückgegriffen werden.

Praxistipps

Ein wesentlicher Faktor für die Auswahl der Pflanzen ist die Qualität des Füllwassers bzw. des Nachfüllwassers. Dieses sollte bereits zu Beginn des Planungsprozesses einer Teichanlage analysiert und der Aufbau der Anlage (Filter, Substrate, Pflanzenarten, Fische) darauf abgestimmt werden. Wenn wir Wasserpflanzen aussuchen, dann entscheiden in erster Linie die Wasserqualität und der Standort über die Verwendung. Relevante Faktoren bei der Wasserpflanzenauswahl sind:

  • Nährstoffgehalte (Trophie)
  • Wasserhärte
  • Wassertiefe
  • Wasserbewegung (Strömung)
  • Substratart
  • Lichtangebot (sonnig, schattig, halbschattig)
  • Konkurrenz durch andere Wasserpflanzen
  • Fressfeinde (Gänse, Enten, Schnecken)

Im Vordergrund steht die Nachhaltigkeit: Wie wird sich die Pflanze in Abhängigkeit von der Wasserqualität und an dem gewählten Standort entwickeln? Gibt es sinnvolle und gute, eventuell gesündere Alternativen? Eine große Rolle spielen neben den Nährstoffen im Wasser und Substrat auch die Nutzung des Teiches, seine Durchströmung und die Lage (sonnig, halbschattig, vollschattig).

Eine dichte Bepflanzung gleich von Beginn hat Vorteile. So werden von Anfang an überschüssige Nährstoffe verbraucht, die bei den Pflegegängen und Rückschnitten durch Abernten der Grünmasse dem Teich entzogen werden. Bei Teichen in sonnigen Lagen sorgt ein ausreichender Besatz mit Schwimmblattpflanzen für die wichtige Beschattung des Wassers und somit  vor allzu starker Erwärmung. Für Ufer- und Flachwasserbereiche ist eine Pflanzdichte von 4-6 Stück pro Quadratmeter Pflanzfläche sinnvoll, in Abhängigkeit von der Wüchsigkeit der jeweiligen Art. Unterwasserpflanzen ergeben mit 5-7 Stück je Quadratmeter bald dichte Bestände.

Bei den Schwimmblattpflanzen, vor allem bei den unterschiedlichen Seerosensorten, ist die Pflanzdichte stark sortenabhängig. 1-2 Stück bei starkwachsenden Sorten, 3-5 für schwachwachsende Zwergformen).

Problem Kümmerwuchs:

„Nährstoffe sind Grundlage für Algenbildung und daher schlecht für den Teich!“ Diese Argumentation ist weit verbreitet und in Teilen berechtigt. Nun ist es aber so, dass die Pflanzen zum Wachsen auch Nährstoffe brauchen. Unsere heimischen Wasserpflanzen kommen in der Regel aus meso- bis eutrophen Gewässern und Gräben mit schlammigem Grund. Gibt es im Teich aber nur grobes Steinmaterial und sind die Filter so ausgelegt, dass alle Nährstoffe herausfiltriert werden, kümmern auch die Pflanzen. Die Folge sind lichte Bestände in den Uferzonen und die Pflanzen, die überleben, zeigen deutliche Mangelsymptome. Spezielle Substrate oder Substratzuschläge sorgen dafür, dass den Pflanzen auch die notwendigen Spurenelemente und Mangelnährstoffe zur Verfügung stehen. Zu vermeiden ist in jedem Falle Oberboden, Humus oder sonstige Gartenböden. Hier ist das Nährstoffangebot zu reichhaltig und zu unkontrolliert.

Abhilfe gegen Kümmerwuchs schafft die Düngung der Pflanzenbestände mit Wasserpflanzendüngern, z. B. dem Waxmahl, Waxmahl + oder dem BioPond Wasserpflanzensdünger.

Die Verwendung von Wasserpflanzen ist ein viel diskutiertes Thema. Häufig nur knappe Pflanzenkenntnisse vor der Pflanzenauswahl vorhanden. Die Ursache hierfür ist in der Komplexität des Themas zu suchen, aber auch im Bereich der Beratung und Planung, in denen die Pflanzenverwendung oft stiefmütterlich behandelt wird.

Die Uferzone

Bei der Auswahl von Wasserpflanzen sind die individuellen Standortfaktoren am Pflanzort zu berücksichtigen. Dazu zählen die Licht- und Bodenverhältnisse, die Wassertiefe, das Wuchsverhalten und die Vergesellschaftung der Pflanzen.

Unterschieden werden Pflanzen für den Sumpf- oder Röhrichtbereich und für das Flachwasser (emerse Makrophyten) und für die Tiefwasser- und Schwimmblattzone (submerse Makrophyten).

Im Sumpfbereich herrscht eine Wassertiefe von 0-10 (20)cm. Typische Pflanzenarten sind z.B. Mentha aquatica (Wasserminze), Iris pseudoacorus (Iris) oder Menyanthes trifoliata (Fieberklee). In den Randbereichen gedeihen Pflanzen, die mit einem feuchten bis nassen Substrat auskommen und eine ständige Überflutung gar nicht oder nur schlecht vertragen.

Der Übergang zu der Flachwasserzone mit ca. 10-30cm Wassertiefe ist meist fließend. Pflanzenarten, die in einem Naturgewässer in der Flachwasserzone vorkommen, wachsen meist aus den Randbereichen dort hinein. Typische Vertreter der Flachwasserzone sind z.B. Typha-Arten (Rohrkolben), Acorus calamus (Kalmus), Scirpus lacustris (Binse) oder Butomus umbellatus (Blumenbinse). Sie erfüllen im Teich eine durchaus wichtige Aufgabe, denn durch ihr Wachstum werden in der Flachwasserzone Nährstoffe verbraucht. Ihr Luft führendes Gewebe (Aerenchym) trägt Sauerstoff in das Bodensubstrat ein und sorgt für verbesserte Lebensbedingungen der dort vorkommenden Mikroorganismen. Dabei findet ein verbesserter Gasaustausch zwischen Wasser und Luft statt. Gerade im Winter, bei zugefrorenem Teich können so Faulgase besser entweichen.

Nicht zuletzt sorgt die Ufer - und Flachwasserbepflanzung zu einem erheblichen Teil dafür, dass der Teich eine natürliche Optik erhält und ist Nahrungsgrundlage für viele Insekten und ein wichtiger Ort, an dem die Libellenlarven sich zum flugfähigen Insekt verwandeln können.

Ausnahme: Stark wuchernde Pflanzenarten wie Rohrkolben (Typha) oder Schilf (Phragmites) sollten nur in Ausnahmen verwendet werden, da sie schnell den gesamten Bereich zu wuchern.

Potamogeton lucens - Glänzendes Laichkraut

Potamogeton lucens
Glänzendes Laichkraut

Ranunculus aquatilis

Ranunculus aquatilis
Wasserhahnenfuß

Hottonia palustris

Hottonia palustris
Wasserfeder

Die Tiefwasserzone

Die Bereiche der Regenerationszone mit einer Wassertiefe von über 60cm sind bei Wasseranlagen mit wenig Technik von großer Bedeutung. Biologisch stabile Teiche zeichnen sich durch eine artenreiche Vegetation aus und eine dichte Unterwasserpflanzenvegetation sorgt in naturnahen Anlagen für eine gute Wasserqualität. Unterwasserpflanzen, auch submerse Pflanzen oder echte Wasserpflanzen genannt, erfüllen in einem naturnahen Gewässer entscheidende Aufgaben. Typische Pflanzenarten sind z.B. Myriophyllum spicatum (Tausendblatt), Ranunculus aquatilis (Wasserhahnenfuß) oder Potamogeton-Arten (z. B. Potamogeton lucens, krauses Laichkraut).

Sie sind in der Lage, Nährstoffe mit ihren Blättern direkt aus dem Wasser aufzunehmen und dienen somit als Nahrungskonkurrenten für Algen, vor allem für fädige Grünalgen. Dieser hohe Nährstoffverbrauch äußert sich durch ein starkes Wachstum der Pflanzen, häufig auch nur einzelner Pflanzenarten. Zu den regelmäßigen Pflegearbeiten an einem künstlichen Gewässer gehört daher ein Auslichten der Unterwasserpflanzen, wodurch die in der Grünmasse festgelegten Nährstoffe dauerhaft dem aquatischen System entzogen werden. Die neuen Regelwerke für Schwimmteiche haben auf diesen Aspekt Rücksicht genommen und fordern, dass dem Ablaufwasser aus einem mineralischen Filter in einer hydrobotanischen Anlage (Unterwasserpflanzenbereich) der Phosphor entzogen wird. In stark durchströmten und technisch aufgerüsteten Anlagen kann es jedoch zum Mangelwuchs kommen, die Pflanzen bekommen zu wenig Nährstoffe. Hier hilft nur eine zusätzliche Düngung.

Durch ihre hohe Photosyntheserate sorgen Unterwasserpflanzen für einen starekn Sauerstoffeintrag in das Wasser. Ausreichend bepflanzte Teichanlagen mit entsprechender Pflanzenauswahl verfügen meist über ein sauerstoffgesättigtes, teilweise auch ein sauerstoffübersättigtes, Wasser.

Ein dauerhaft grünes und stark eingetrübtes Wasser lässt sich durch den Einsatz von Unterwasserpflanzen nicht ohne weiteres klären. Diese benötigen zum Wachstum bzw. zur Photosynthese Licht. Durch das eingetrübte Wasser steht dieses aber nicht zur Verfügung.

Bevor versucht wird, hier Wasserpflanzen erfolglos zu etablieren, kann das Wasser mit einem Feinfilter (mineralische Filterelemente, Schwammfilter, Trommelfilter) mechanisch geklärt werden, um die Tiefwasserzonen mit Sonnenlicht zu versorgen.

Eine weitere Eigenschaft der submersen Pflanzen ist die Sedimentbindung. Feinteile, die im Freiwasser umhertreiben werden durch Unterwasserpflanzen festgehalten, wodurch mechanische Trübungen des Wassers vermindert werden.

Nymphoides peltata

Nymphoides peltata
Seekanne

Persicaria amphibium - Wasserknöterich

Persicaria amphibium
Wasserknöterich

Potamogeton natans - Schwimmendes Laichkraut

Potamogeton natans
Schwimmendes Laichkraut

Schwimmblattpflanzen

In Zonen mit größerer Wassertiefe leben die Schwimmblattpflanzen. Hierzu zählen Pflanzen, die im Substrat wurzeln und deren Blätter auf der Wasseroberfläche „schwimmen“. See- und Teichrosen gehören ebenso zu dieser Gruppe wie Nymphoides peltata (Seekanne), Potamogeton natans (Laichkraut) oder Polygonum amphibium (Wasserknöterich).

Diese Pflanzen sind aufgrund ihres Wachstums oft starke Nährstoffzehrer und benötigen deshalb, z. B. durch ein entsprechendes Wasserpflanzensubstrat, eine ausreichende Nährstoffversorgung.

Zusätzlich sorgen sie mit Hilfe ihrer Schwimmblätter für eine Beschattung der Wasserfläche vermeiden eine übermäßige Erwärmung des Teichwassers. Das kühle Wasser und der Schatten unter Seerosenblättern bieten optimale Lebensbedingungen für das wichtige Zooplankton. Diese Kleinstlebewesen sind sehr effektive und preiswerte Filtrierer und fühlen sich hier wohl. Doch auch Fische fühlen sich in dem Schatten der großen Blätter wohl, weil sie vor starkem Sonnenlicht und den Blicken der Fischreiher geschützt sind.

Im Gegensatz zu den Schwimmblattpflanzen sind Schwimmpflanzen nichtwurzelnd und treiben frei im Wasser. Hierzu zählen unter anderem Stratiotes aloides (Krebsschere), Ceratophyllum demersum (Hornkraut) oder Lemna trisulca (Wasserlinse). Teilweise ist es möglich diese Pflanzen durch ein Verankern im Substrat oder in einer Steinschüttung an einem Ort zu halten. Für Schwimmteiche sind diese Arten eher ungeeignet, da sie je nach Windrichtung und Wasserströmung in den Schwimmbereich abtreiben können.

Koi

Pflanzen und Fische

Pflanzen haben aber reinigende und wasserklärende Funktionen. Schwierig wird es jedoch, wenn Teiche mit (hohem) Fischbesatz durch eine ausgewogene Bepflanzung sauber gehalten werden sollen. Die feingliedrigen Unterwasserpflanzen sind ein willkommenes Fischfutter und werden meist sehr rasch „abgeerntet“. Gründelnde Fischarten (z.B. Koi-Karpfen) sind in der Lage, Pflanzen auszugraben und somit ein Anwachsen zu verhindern.

Abhilfe schaffen hier Pflanzenzonen, die für die Fische nicht „zugänglich“ sind, z.B. Flachwasserzonen, die mit Steinen abgegrenzt sind oder ein zweiter „Reinigungsteich“. Das Wasser wird dann mittels Umwälzpumpe zwischen dem Fischteich und dem Reinigungsteich ausgetauscht. Ansonsten sollte bei Fischbesatz auf entsprechende Filtertechnik zurückgegriffen werden.

Praxistipps

Ein wesentlicher Faktor für die Auswahl der Pflanzen ist die Qualität des Füllwassers bzw. des Nachfüllwassers. Dieses sollte bereits zu Beginn des Planungsprozesses einer Teichanlage analysiert und der Aufbau der Anlage (Filter, Substrate, Pflanzenarten, Fische) darauf abgestimmt werden. Wenn wir Wasserpflanzen aussuchen, dann entscheiden in erster Linie die Wasserqualität und der Standort über die Verwendung. Relevante Faktoren bei der Wasserpflanzenauswahl sind:

  • Nährstoffgehalte (Trophie)
  • Wasserhärte
  • Wassertiefe
  • Wasserbewegung (Strömung)
  • Substratart
  • Lichtangebot (sonnig, schattig, halbschattig)
  • Konkurrenz durch andere Wasserpflanzen
  • Fressfeinde (Gänse, Enten, Schnecken)

Im Vordergrund steht die Nachhaltigkeit: Wie wird sich die Pflanze in Abhängigkeit von der Wasserqualität und an dem gewählten Standort entwickeln? Gibt es sinnvolle und gute, eventuell gesündere Alternativen? Eine große Rolle spielen neben den Nährstoffen im Wasser und Substrat auch die Nutzung des Teiches, seine Durchströmung und die Lage (sonnig, halbschattig, vollschattig).

Eine dichte Bepflanzung gleich von Beginn hat Vorteile. So werden von Anfang an überschüssige Nährstoffe verbraucht, die bei den Pflegegängen und Rückschnitten durch Abernten der Grünmasse dem Teich entzogen werden. Bei Teichen in sonnigen Lagen sorgt ein ausreichender Besatz mit Schwimmblattpflanzen für die wichtige Beschattung des Wassers und somit  vor allzu starker Erwärmung. Für Ufer- und Flachwasserbereiche ist eine Pflanzdichte von 4-6 Stück pro Quadratmeter Pflanzfläche sinnvoll, in Abhängigkeit von der Wüchsigkeit der jeweiligen Art. Unterwasserpflanzen ergeben mit 5-7 Stück je Quadratmeter bald dichte Bestände.

Bei den Schwimmblattpflanzen, vor allem bei den unterschiedlichen Seerosensorten, ist die Pflanzdichte stark sortenabhängig. 1-2 Stück bei starkwachsenden Sorten, 3-5 für schwachwachsende Zwergformen).

Problem Kümmerwuchs:

„Nährstoffe sind Grundlage für Algenbildung und daher schlecht für den Teich!“ Diese Argumentation ist weit verbreitet und in Teilen berechtigt. Nun ist es aber so, dass die Pflanzen zum Wachsen auch Nährstoffe brauchen. Unsere heimischen Wasserpflanzen kommen in der Regel aus meso- bis eutrophen Gewässern und Gräben mit schlammigem Grund. Gibt es im Teich aber nur grobes Steinmaterial und sind die Filter so ausgelegt, dass alle Nährstoffe herausfiltriert werden, kümmern auch die Pflanzen. Die Folge sind lichte Bestände in den Uferzonen und die Pflanzen, die überleben, zeigen deutliche Mangelsymptome. Spezielle Substrate oder Substratzuschläge sorgen dafür, dass den Pflanzen auch die notwendigen Spurenelemente und Mangelnährstoffe zur Verfügung stehen. Zu vermeiden ist in jedem Falle Oberboden, Humus oder sonstige Gartenböden. Hier ist das Nährstoffangebot zu reichhaltig und zu unkontrolliert.

Abhilfe gegen Kümmerwuchs schafft die Düngung der Pflanzenbestände mit Wasserpflanzendüngern, z. B. dem Waxmahl, Waxmahl + oder dem BioPond Wasserpflanzensdünger.

Themenverwandte Ratgeberbeiträge