Kirschessigfliege

Kirschessigfliege
5. April 2023
Kirschessigfliege

Faulende und von Maden befallene Früchte - was kann das sein?

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ist ein aus Südostasien stammender Schädling, der zunehmend in Obstkulturen an Bedeutung gewinnt. Bei starkem Befall kann ein totaler Ernteausfall die Folge sein. Besonders Früchte mit weicher Schale, wie Beerenfrüchte und Trauben, aber auch Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche und Aprikosen werden befallen. Bei vorhandenen Verletzungen der Schale sind auch gelegentlich Äpfel und Birnen betroffen. Besonders späte Kulturen sind gefährdet. Auch an Wildpflanzen, wie Traubenkirsche, Holunder und Hagebutte, kann sich die Kirschessigfliege vermehren.

Merkmale der Kischessigfliege

Adulte Kirschessigfliegen sind gelb-braun mit dunkleren Streifen auf dem Bauch. Sie werden 2,5 bis 3,5 mm groß. Auffällig sind außerdem die großen und roten Augen. Die weißen Larven der Kirschessigfliege habe eine zylindrische Form und erreichen eine Länge von 3,5 mm.

Entwicklung der Kirschessigfliege

Die Entwicklungszeit der Kirschessigfliege beträgt bei 25 °C ca. 10 Tage, von der Eiablage bis zum Schlupf. Die adulten Tiere können mehrere Monate alt werden. Jedes Weibchen legt in diesem Zeitraum ca. 400 Eier. Die Eier haben fadenförmige Atemanhänge, die i.d.R. aus der Frucht herausragen (siehe Abbildung). Nach kurzer Zeit schlüpfen die Larven und entwickeln sich über zwei weitere Larvenstadien bis zur Verpuppung. Diese kann innerhalb oder außerhalb der Frucht erfolgen. Es können 5 bis 15 Generationen pro Jahr auftreten.

Eine Überwinterung findet durch den Großteil der adulten weiblichen Tiere statt, die hierfür geschützte Orte mit viel Vegetation aufsuchen (z.B. immergrüne Pflanzen, Hecken, Wälder). Vereinzelt findet eine Überwinterung auch im Boden oder in Gebäuden (z.B. Keller) statt. Ab etwa 10 °C werden sie im Frühjahr wieder aktiv.

Welchen Schaden verursachen Kirschessigfliegen?

Die weibliche Kirschessigfliege besitzt, im Gegensatz zur Kirschfruchtfliege, einen sägeartigen Legebohrer. Sie ist daher in der Lage, auch gesunde Früchte zu schädigen. Betroffene Früchte weisen kleine Verletzungen auf sowie weiche, eingedrückte Stellen. Durch diese Beschädigungen der Schale können Fäulnisbakterien in die Frucht eindringen und durch die Bildung von Essig zum Verderb der Frucht führen. Hierzu trägt auch der Fraß der Larven bei.

Ei der KirschessigfliegeEi der Kirschessigfliege
Ei der Kirschessigfliege (Bild: Elke Mester, LKSH)
KirschessigfliegenlarveKirschessigfliegenlarve
Kirschessigfliegenlarve (Bild: Elke Mester, LKSH)

Was kann gegen Kirschessigfliegen getan werden?

Schutznetze

Die sicherste Maßnahme, um einen Befall zu verhindern, ist das Einnetzen der gefährdeten Bäume, rechtzeitig vor Erntebeginn. Schließt das Netz dicht mit dem Boden ab und ist die Maschenweite eng genug (max. 0,8 x 0,8 mm) gewählt, wird es der Kirschessigfliege nahezu unmöglich gemacht, die reifenden Früchte zu erreichen und zu schädigen.

Lockstoff-Fallen

Ist ein Einnetzen nicht möglich, weil der Baum z. B. zu groß ist, können Kirschessigfliegen-Fallen aufgehängt werden. Diese werden mit einem Fraß-Lockstoff befüllt, der die Fliegen beider Geschlechter in die Falle lockt, wo sie dann verenden. Durch dieses Wegfangen wird die Population dezimiert und der mögliche Schaden an den Früchten verringert.