Maikäfer - was hilft gegen die Engerlinge?

Maikäfer an Eichenlaub
25. Februar 2021
Maikäfer - was hilft gegen die Engerlinge?

Engerlinge des Maikäfers mit Nematoden bekämpfen

Die Engerlinge des Maikäfers (Melolontha melolontha) sind lästige Rasenschädlinge, aber auch Zierstauden, Erdbeeren, Heidelbeeren, Gemüsekulturen sowie Gehölze und Weihnachtsbäume werden geschädigt. Durch den Einsatz von insektenpathogenen Nematoden ist eine biologische Bekämpfung mit Wirkungsgraden von bis zu 50 % möglich.

Entwicklung des Maikäfers

Der Maikäfer gehört mit einer Körperlänge von ca. 3 cm zu den größeren Blatthornkäfern. Er besitzt braune Flügeldecken und einen schwarz gefärbten Halsschild und Kopf. Typische Merkmale sind neben der weißen Zeichnung an den Hinterleibsseiten die gefächerten Lamellenfühler.

Die Käfer schwärmen im Mai/Juni, meist in der Dämmerung, und fliegen Eiche, Ahorn, Buche und Steinobst zum Reifefraß an, der ungefähr 10 Tage dauert. Maikäfer sind 4 - 7 Wochen aktiv, bevor sie verenden. Die Eiablage findet an warmen, besonnten und mäßig feuchten Böden mit lichtem Bewuchs statt. Kahle Stellen werden gemieden. Jedes Weibchen legt bis zu 70 Eier an 2 - 3 Stellen in 10 - 40 cm Tiefe ab, oft auf denselben Flächen, auf denen sie sich selbst entwickelt haben. Nach etwa 4 Wochen schlüpfen die Larven und entwickeln sich über 3 Larvenstadien zum adulten Tier, das auch noch einmal im Boden überwintert und erst im darauffolgenden Frühjahr den Boden verlässt. Die gesamte Entwicklung von der Eiablage bis zum Erscheinen der neuen Käfer dauert 3 - 5 Jahre.

Der Reifefraß der Maikäfer

Reifefraß der Maikäfer an EicheReifefraß der Maikäfer an Eiche
Reifefraß der Maikäfer an Eiche

Maikäfer-Entwicklung im Überblick

MaikäferentwicklungMaikäferentwicklung
Maikäfer-Entwicklung am Beispiel einer 3-jährigen Entwicklung

Einsatz von Nematoden gegen Engerlinge des Maikäfers

Der größte Schaden an der Grasnarbe entsteht durch das zweite und dritte Larvenstadium, welche leider nicht mehr wirkungsvoll mit Nematoden bekämpft werden können. Am besten wirken die Nematoden gegen das erste Larvenstadium. Der optimale Bekämpfungszeitraum liegt im Jahr des Käferfluges im August/September und im darauffolgenden Frühjahr im April/Mai. Mit einem für Maikäfer entwickelten Produkt aus zwei Nematoden-Arten, nemagreen-Maikäfer, kann eine Reduktion um bis zu 50 % erzielt werden. Sind die Engerlinge bereits über 3,5 cm lang, ist eine Behandlung nicht mehr erfolgversprechend. Oft kommt noch ein Sekundärschaden hinzu, weil Vögel auf der Suche nach den schmackhaften Engerlingen die Grasnarbe großflächig zusätzlich zerstören.

Wie erkenne ich einen Maikäfer-Engerling?

Maikäfer-Engerling in typischer "C-Haltung"Maikäfer-Engerling in typischer "C-Haltung"
Maikäfer-Engerling in typischer "C-Haltung"
Hinterleibsspitze eines MaikäferengerlingsHinterleibsspitze eines Maikäferengerlings
Typischen Beborstung am Hinterleibsende des Maikäfer-Engerlinges

Ausbringung der Nematoden gegen Maikäfer-Engerlinge

Die Nematoden werden in einem Trägermaterial ausgeliefert. Das Pulver mit den Nematoden wird in Wasser eingerührt und auf kleinen Flächen einfach mit der Gießkanne ausgebracht. Für größere Flächen gibt es den praktischen Aquanemix, der einfach an den Gartenschlauch angeschlossen werden kann. Mit ihm werden die Nematoden in 50 m² Einheiten relativ schnell verteilt. Für noch größere Flächen können die Nematoden mit der Feldspritze ausgebracht werden.

Die Nematoden parasitieren die Engerlinge und bringen sie zum Absterben. Den genauen Ablauf der Parasitierung zeigen wir in dem Beitrag "Nematoden - Fadenwürmer für den biologischen Pflanzenschutz".

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