Immer mehr Gartenbesitzer, Firmen und Kommunen legen Wert auf Nachhaltigkeit und sorgen sich in diesem Zuge um die Artenvielfalt in Gärten, Parks und freier Natur. Um dem Pflanzenartenrückgang entgegen zu wirken, gibt es Saatgutmischungen für verschiedene Bereiche. Saatgutmischungen sollen zum Erhalt der artenreichen Gründlandbestände in Deutschland beitragen. Rasen oder Blumenwiese? Beim Rasenmähen wird viel Energie verschwendet und der Rasen nützt der Natur nichts. Auf jeden Fall ist es überlegenswert, anstelle einer monotonen Rasenfläche eine Blumenwiese einzusäen.
Unsere Saatgutmischungen sind aufgrund von festgelegten Verbreitungsgebieten zusammengestellt, denn die richtige Artenzusammensetzung ist die Grundlage für eine erfolgreiche Aussaat um langfristig, stabile Bestände zu sichern. Dahinter steht die Erkenntnis, dass Insekten, Wildbienen und Schmetterlinge auf regionale Zusammensetzungen angewiesen sind, die ihren Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage bilden. Dem hat der Gesetzgeber Rechnung getragen und daher dürfen seit einigen Jahren im öffentlichen Bereich nur Saaten ausgebracht werden, die aus dem jeweiligen Ursprungsgebiet stammen oder einer angrenzenden Region stammen. Sofern andere Artenzusammensetzungen eingesetzt werden sollen, muss es dafür eine Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde geben.
Je artenreicher die Saatgutmischung, des größter ist die Chance, das gesamte Jahr über den Insekten eine Nahrungsquelle zu bieten. Das erreicht man in der Regel über mehrjährige Arten, die den Hauptbestandteil nachhaltiger Saatmischungen ausmachen. Doch oft sind einjährige Pflanzen in den Saatmischungen dabei, um einen schnellen Bodenschluss zu erreichen und einen schönen Blühaspekt zu bekommen. Das ist auch in Ordnung, sofern die einjährigen in den Folgejahren verschwinden und von den mehrjährigen Arten verdrängt werden.
Die Aussaatstärke unserer Saatmischungen variiert zwischen 2-6 g/qm. Damit eine gleichmäßige Verteilung auf der Fläche erreicht wird, empfiehlt sich eine maschinelle Aussaat oder das Mischen mit trockenem Sand, Sägemehl oder geschrotetem Korn. Bis zur Aussaat sollte das Saatgut kühl und trocken gelagert. Um das optimale Anwuchsergebnis zu bekommen, sollte die Aussaatfläche frei von Wurzel- und Samenunkräutern sein z. B. Quecke, , Acker-Winde, Distel, Klee, Löwenzahn, etc.. Dabei helfen Pflug und Grubber bei großen Flächen, bei kleineren Flächen mehrmaliges Wenden, damit die Wurzelunkräuter an der Bodenoberfläche vertrocknen. Samenunkräuter, oftmals Lichtkeimer ( z. B. Hirtentäschel, Vogelmiere, Ehrenpreis, Gänsefuß, Ackerhellerkraut etc.), kann man mit mehrmaliger flacher Bodenbearbeitung (Schröpfschnitt) zum Keimen und dann zum Absterben bringen (Schwarzbrache).
Der optimale Aussaatzeitpunkt ist z. B. der Spätsommer, da durch den Herbstregen viele Saaten auflaufen und als Jungpflanzen im Frühjahr einen besseren Start haben. Zudem kommen Frostkeimer dann schon im ersten Standjahr zur Blüte. Wer trotzdem lieber früher loslegen möchte, der muss bei der Frühjahrsaat (März-April) die Fläche schon im Herbst vorbereiten und eine möglichst feinkrümelige Bodenstruktur herstellen, die Fläche einige Tage sacken lassen und vor der Ansaat den Boden oberflächig kurz auflockern, dann einsäen und anwalzen. Bei Herbstansaat (August-September) wird die Fläche im Spätsommer vorbereitet ggf. mehrfach gefräst. Anschließend darf sich der Boden setzen, wird wieder kurz vor der Aussaat flach aufgelockert, dann die Saatgutmischung einsäen und anwalzen.
Wer eine Ansaat in bestehenden Rasenflächen (ohne Umbruch) erwägt, muss Folgendes beachten: Besonders bei überwiegend Rotschwingelarten ist die Ansaat oft nicht erfolgreich und sinnvoll. Hier muss auf jeden Fall die Fläche umgebrochen werden, da die Rotschwingelarten zu konkurrenzstark sind. Bei sehr lockeren Altbeständen (ohne Futtergräser, Rotschwingel, Leguminosen oder Zuchtgräsern) kann man die Fläche abmähen, vertikutieren (altnativ Fräsen oder grubbern) und die Saat von Feb-Mai oder August-September einsäen. Nach ca. 3-6 Wochen (je nach Feuchtigkeit) laufen die Saaten auf.
Die Pflege der fertigen Flächen ist relativ einfach: Wiesenmischungen werden 1-3x pro Jahr gemäht, Blumenmischungen nur einmalig im Spätherbst oder im Frühjahr kurz vor dem Neuaustrieb.