Dachbegrünungen, begrünte Dächer oder bewachsene Dächer – sie sind mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Dachlandschaft geworden. Viele Länder, Städte und Kommunen haben erkannt, wie vorteilhaft sich ein Gründach auswirken kann. Trotzdem sind die Vorteile begrünter Dächer oft nur wenig bekannt.

• Dämmung gegenüber Kälte und Wärme.
  Durch eine Dachbegrünung können Sie die Kosten für die Klimaanlage bei sommerlicher Hitze und für die Heizung im Winter senken. Und tragen damit zu Schutz der Ressourcen bei. Sie sparen mit einer Dachbegrünung also Energiekosten, denn Dachbegrünungen dämmen im Winter gegen Kälte und im Sommer gegen Hitze.
• Dachbegrünungen dienen als Biotoptrittsteine.
  Insekten, besonders die stark gefährdeten Bienen, finden auf bepflanzten Dächern Nahrung und Rastplätze.
• Dachbegrünungen reduzieren den Schall.
  Pflanzen und Substrat dämmen gegen Schall von außen nach innen und umgekehrt. Besonders bei enger Bebauung ein großer Vorteil für mehr Wohnkomfort.
• Begrünte Dächer sind Wasserspeicher.
  Durch das Substrat und die Vegetation fließt nur noch ein geringer Anteil des Regenwassers in die Kanalisation. Durch die Verzögerung und die Rückhaltung sinken die Kosten beim Bau und der Instandhaltung der Kanalnetze. Bis zu 90 % der Niederschläge können durch Dachbegrünungen zurückgehalten werden.
• Dachbegrünungen sind lagestabil.
  Selbst ein Orkan verursacht nur selten einen Schaden. Das senkt auf lange Sicht die Kosten im Bereich der Gebäudeversicherung (Sturmschäden).
• Dachbegrünungen verbessern das Kleinklima.
  Das gespeicherte Wasser gibt durch die Vegetation langsam abgegeben und sorgt für einen besseren Feuchtigkeitshaushalt in eng bebauten Siedlungen und Ballungsgebieten. Weiterhin sammeln die Pflanzen Feinstoffe aus der Luft und filtern sie. Die Luft wird also sauberer.
• Dachbegrünungen schützen die Dachabdichtung.
  Die Lebensdauer einer Dachdichtung steigt um ein Vielfaches, wenn sie geschützt unter einer Dachbegrünung liegt. Durch die reduzierten Temperaturschwankungen unter der Vegetationsschicht wird die Abdichtung weniger belastet und hält deutlich länger. 
• Dachbegrünungen vergrößern den Lebensraum.
  Zusätzliche Freizeit- und Erholungsfläche in dicht besiedelten Ballungsräumen: Bei geeigneter Statik und entsprechender Lage kann das Dach zu einem lebendigen Treffpunkt werden. Der Aufenthaltswert steigt damit ebenso wie der Wert der Immobilie.
• Höherer Wirkungsgrad von Fotovoltaikanlagen.
  Gründach und Fotovoltaik zusammen geht nicht? Von wegen. Die kühlende Wirkung der Vegetation sorgt sogar dafür, dass die Effizienz der Module zunimmt  –  und damit auch der Stromertrag.
• Drosselung von Regenwasserabfluss bei Starkregenereignissen.
  Je nach Beschaffenheit können Dachbegrünungen passiv oder aktiv Niederschlagsspitzen zurückhalten und dann gedrosselt an die Kanalisation abgeben. Sie funktionieren so als temporärer Zwischenspeicher.
• Weniger Verlust von Regenwasser als Grundwasserlieferant.
  Dachbegrünungen speichern das Wasser nicht nur zwischen, sondern halten einen großen Teil der Niederschläge im Kreislauf. Durch Anstau wird das Wasser der Vegetationsschicht zur Verfügung gestellt und dann über die Pflanzen wieder verdunstet. Das entlastet die Kläranlage und verhindert, dass reines Niederschlagswasser verschmutzt wird.
• Begrünte Dächer binden Feinstaub.
  Vegetation funktioniert grundsätzlich als Feinstaubfilter. Die vielgestaltige Schicht aus Blättern und Halmen ermöglicht es, dass sich Staubkörner absetzen und mit dem nächsten Niederschlag in die Vegetationsschicht eingetragen und abgelagert werden können.

Leider nein, denn Dachbegrünungen sind schwer. Sie belasten die Dachkonstruktion zusätzlich zur sogenannten Verkehrslast, die sich aus Wind, Wasser und Schnee zusammensetzt und in jeder Region unterschiedlich hoch ist. Wer also ein begrüntes Dach anlegen möchte, der muss vom Statiker eine Lastreserve einplanen lassen und hat dann u. U. etwas höhere Baukosten. Die Gewichte für eine Dachbegrünung beginnen bei ca. 40 kg/qm und nach oben gibt es keine Grenze. 

Dieser Nachteil lässt sich durch die o.g. Vorteile jedoch mehr als ausgleichen, auch monetär. Denn viele Gemeinden und auch der Bund fördern Dachbegrünungen. Die KFW zum Beispiel unterstützt mit zinsgünstigen Darlehen den Aufbau begrünter Dächer genauso, einige Städte wie Hamburg fördern die Investitionskosten bis zu 50%. Es lohnt sich also, vorhandene oder neue Dachflächen zu begrünen.