Biologischer Pflanzenschutz - Nützlinge und mehr

Schwebfliege Episyrphus balteatus auf BlüteSchwebfliege Episyrphus balteatus auf Blüte
Hainschwebfliege Episyrphus balteatus - ein willkommener Nützling im Gewächshaus

Was versteht man unter biologischem Pflanzenschutz?

Der biologische Pflanzenschutz ist ein wichtiger Teil des Integrierten Pflanzenschutzes, bei dem der Verbrauch von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln im Gartenbau auf ein Minimum beschränkt werden soll und somit dem Erhalt der Gesundheit der Verbraucher und der Umwelt dient.

Der Schutz der Kulturpflanzen soll durch krankheits- und schadensvorbeugende Maßnahmen, wie zum Beispiel durch pflanzengerechte Standortwahl, Sortenwahl und Düngung sowie durch mechanische, biologische und biotechnische Maßnahmen erreicht werden. Im biologischen Pflanzenschutz werden dafür natürliche Gegenspieler der Pflanzenschädlinge, sogenannte Nützlinge, eingesetzt. Dazu gehören viele Insekten, Milben und Fadenwürmer (Nematoden), aber auch Mikrorganismen wie Pilze, Bakterien und Viren. Mehr über die Nützlinge, die natürlichen Gegenspieler der Pflanzenschädlinge, finden Sie in unseren Ratgeberbeiträgen.

Unsere Ratgeberbeiträge zum biologischen Pflanzenschutz

In unseren Ratgeberbeiträgen geben wir Tipps und allgemeine Informationen zur Anwendung der einzelnen Nützlinge. Neugierig geworden?

Nützlinge für den biologischen PflanzenschutzNützlinge für den biologischen Pflanzenschutz
Nützlinge für den biologischen Pflanzenschutz
Schlupfwespen im biologischen PflanzenschutzSchlupfwespen im biologischen Pflanzenschutz
Schlupfwespen im biologischen Pflanzenschutz
Nematoden - Fadenwürmer für den biologischen PflanzenschutzNematoden - Fadenwürmer für den biologischen Pflanzenschutz
Nematoden - Fadenwürmer für den biologischen Pflanzenschutz

Was ist ein Beispiel für biologische Schädlingsbekämpfung?

Zu typischen Pflanzenschädlingen im Gartenbau gehören die Blattläuse. Etwa 60 Arten von ihnen spielen als Pflanzenschädlinge im gewerblichen Gartenbau eine Rolle und durch ihre Fähigkeit zur ungeschlechtlichen Vermehrung sind sie in der Lage, sich explosionsartig zu vermehren und großen wirtschaftlichen Schaden zu erzeugen. Man findet sie meist in dichten Kolonien an Triebspitzen oder an Blattunterseiten. Sie stechen mit ihren Mundwerkzeugen gezielt die Leitungsbahnen von Pflanzen an und saugen am Saftstrom, wodurch sie die Pflanzen schwächen. Durch ihre Saugtätigkeit, bei der ein giftiger Speichel abgegeben wird, bilden sich oft Blattkräuselungen und Triebstauchungen und es können dabei auch Pflanzenviren übertragen werden.

Um Blattläuse biologisch zu bekämpfen setzt man verschiedene Nützlinge ein. Dazu gehören besonders Schlupfwespen, Gallmücken und räuberische Florfliegenlarven, welche die Blattläuse als Wirt zur eigenen Entwicklung oder als Beutetiere nutzen. Während diese Nützlinge inzwischen kommerziell gezüchtet und regelmäßig in Massen freigelassen werden, kann man im eigenen Garten die biologische Blattlausbekämpfung zum Beispiel durch Marienkäfer und deren Larven beobachten.

Nützlinge im biologischen Pflanzenschutz auf Youtube

Auf unserem Youtube-Kanal gibt es Filme über verschiedene Nützlinge und deren Anwendung. Schauen Sie rein!

Was sind biotechnische Maßnahmen im biologischen Pflanzenschutz?

Häufig angewendete biotechnische Maßnahmen sind zum Beispiel der Einsatz von Pheromonfallen, Kulturschutznetzen oder Leimtafeln (Gelbtafeln und Blautafeln) und Leimringen. Pheromonfallen dienen häufig dazu, einen Befall mit einem bestimmten Schädling festzustellen und den Befallsverlauf zu verfolgen. Weil sie durch die meist eingesetzten Sexuallockstoffe sehr selektiv wirken, ist der Einfluss auf Nicht-Zielorganismen gering. Gegen aus anderen Regionen der Welt eingeschleppte Schädlinge, gegen die es bisher noch keine effektiven Gegenspieler gibt, wie zum Beispiel bei der Kirschessigfliege, sind Kulturschutznetze eine gute aber aufwendige Möglichkeit, einen Pflanzenbestand zu schützen.