Nematoden oder „Fadenwürmer“ sind ein sehr erfolg- und individuenreicher Tierstamm und kommen in fast allen feuchten Lebensräumen natürlicherweise vor. Unter den mikroskopisch kleinen, farblosen Würmern gibt es neben pflanzenschädlichen Arten viele parasitische Formen, von denen einige sehr erfolgreich zur Biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Es sind heimische Arten, die mit Wasser im Gieß-, Spritz- oder Tauchverfahren ausgebracht werden und im Boden aktiv nach ihren Wirten suchen. Ausgebracht werden sie im sog. Dauerlarven-Stadium. Dieses Stadium ist unter 1 mm lang und bildet das infektiöse Stadium, welches als einziges außerhalb des Wirtskörpers überleben kann. Die im biologischen Pflanzenschutz eingesetzten Arten haben überwiegend Insektenlarven als Wirte und werden bereits seit vielen Jahren gegen Dickmaulrüssler, Trauermücken und Rasenschädlinge wie Engerlinge und Wiesenschnakenlarven eingesetzt. Nematoden gegen Nacktschnecken sind ebenfalls als biologische Gegenspieler verfügbar.
Steinernema - SF-Nematoden gegen Trauermücken
SF Nematoden (Steinernema feltiae) gegen Trauermücken zur Anwendung in Innenräumen und Gewächshäusern. Sie wirken auch auf die Larvenstadien von Sumpffliegen (Salzfliegen) oder auf Haarmückenlarven auf Rasenflächen. Die Larven werden parasitiert und sterben ab, womit eine Vermehrung der Schädlinge unterbunden wird. Zum Fang der fliegenden Trauermücken können zusätzlich Gelbtafeln angebracht werden.
Die SF Nematoden benötigen eine Bodentemperatur von mindestens 8 °C.
Eine Lagerung ist bis zum aufgedruckten Datum gekühlt (2 - 8 °C) möglich.
Es gibt Packungsgrößen von 6 m² bis 1.000 m².
SF-Nematoden zur biologischen Bekämpfung der Larvenstadien von Trauermücken
Sie parasitieren die Larven von Trauermücken (Fam. Sciaridae) und Sumpffliegenlarven im Gewächshaus und in Innenräumen sowie Haarmückenlarven (Fam. Bibionidae) auf Sport- und Zierrasen.
Anwendungsbedingungen für Steinernema
- Einsatzort: Gewächshaus und Freiland
- Bodentemperatur: 8 - 28 °C
- Bodenfeuchte: feucht, nicht wassergesättigt
- Achtung! Bei bedecktem Himmel oder in den Abendstunden ausbringen! Sie sind sehr UV-empfindlich. Die angesetzte Lösung muss innerhalb von 45 Minuten ausgebracht werden, da die Nematoden sonst an Sauerstoffmangel sterben! Perlite im Substrat wirken sich negativ aus.
Ausbringung
Die Ausbringung kann mit der Gießkanne oder dem AquaNemix erfolgen. Der einfach an einen Schlauch anschließbare AquaNemix eignet sich besonders für größere Fläche zur Ausbringung. Die Nematoden werden einfach in Wasser angerührt und dann mit der Gießkanne oder dem AquaNemix auf die zu behandelnden Flächen ausgebracht.
Erfolgskontrolle
Die ersten Larven der Trauermücken sterben etwa 3 Tage nach Einbringen der SF-Nematoden ab. Befallene Larven verfärben sich weißlich-gelb.
Lagerung
Die Nematoden sind für die sofortige Ausbringung vorgesehen. Eine Lagerung bei 2 - 8 °C ist kurzfristig möglich (siehe Datum auf der Verpackung).
Hinweise
So früh wie möglich nach der Aussaat oder dem Stecken der Stecklinge ausbringen. Eine Behandlung bietet Schutz für mindestens 3 Wochen. Gegen Salzfliegen (Sumpffliegen) 125.000 Nematoden/m² ausbringen. Bei sehr starkem Befall mit Trauermücken die Dosierung auf 750.000 Nematoden/m² erhöhen.
Lebensdauer
Die räuberischen Fadenwürmer vermehren sich in den Larven und können über mehrere Monate im Boden aktiv sein. Durch natürliche Feinde wird aber ihre Anzahl stetig reduziert, sodass die größte Wirksamkeit ca. 4 Wochen nach Ausbringung vorliegt.
Gegenanzeigen
Die eingesetzten Fadenwürmer sind für warmblütige Tiere und Menschen ungefährlich. Eine Schädigung von Pflanzen tritt nicht auf.
Biologie der SF-Nematoden
Steinernema feltiae ist eine einheimische, räuberisch lebende Nematoden-Art, welche die Larven von Trauermücken und Haarmücken befällt. Die nur 0,8 mm großen Fadenwürmer dringen über Körperöffnungen in die Larven ein und geben ein Bakterium aus ihrem Darm ab. Die Larve wird durch das Bakterium abgetötet und zersetzt. In der Larve entwickeln sich die Nematoden zum Erwachsenen-Stadium und vermehren sich, bis sie vollständig verwertet ist. Dann verlassen bis zu 4.000 neue Dauerlarven den Kadaver und beginnen mit der Suche nach neuen Wirten. Bei einer Temperatur von unter 10 °C verringert sich die Aktivität. Unter 4 °C verfallen sie in eine Kältestarre. Die Fadenwürmer halten sich nach der Ausbringung in den oberen 4 cm des Substrats auf. Dort finden sie das 1. und 2. Larvenstadium. Innerhalb von einer Woche verteilen sie sich weiter im Substrat und nach ca. 10 Tagen sollte der Bestand der Trauermückenlarven um bis zu 75 % reduziert sein. Drei Wochen nach der Behandlung liegt der Wirkungsgrad bei 90 %.
Login and Registration Form