Blattläuse gehören zu den wichtigsten Schädlingen im Freiland und in Gewächshäusern. Zusammen mit den Schildläusen, Mottenschildläusen (Weiße Fliege), Blattflöhen und Zikaden bilden sie die Gruppe der Schnabelkerfe (Hemiptera). Es gibt weltweit ca. 3.000 Blattlaus-Arten, von denen in Deutschland etwa 850 vorkommen. Hiervon können 60 Arten als Schädlinge beschrieben werden. Die Familie der Röhrenblattläuse (Aphididae) stellt die artenreichste Schädlingsgruppe innerhalb der Blattläuse dar.
Aphelinus abdominalis (gegen Blattläuse)
Aphelinus abdominalis eignet sich zum Einsatz gegen die Blattlaus-Arten Macrosiphum euphorbiae und Aulacorthum solani, speziell in Tomatenkulturen. Auch gegen die Große Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae).
Aphelinus abdominalis wird bei Zierpflanzen (z.B. Chrysanthemen, Gerbera, Rosen, Anthurien), Gemüse (Gurken, Aubergine, Paprika, Tomaten), Beerenobst (Erdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren) und Medizinischem Cannabis eingesetzt
Aphelinus abdominalis wird in den folgenden Einheiten angeboten:
- 100 Stück für max. 100 m²
- 250 Stück für max. 250 m²
Die Nützlinge werden in Form von erwachsenen Schlupfwespen geliefert. Eine Lagerung ist daher bei 8 - 10 °C nur für 24 Std. möglich.
Zielorganismen der Schlupfwespe Aphelinus abdominalis
Aphelinus abdominalis eignet sich zum Einsatz gegen die Blattlaus-Arten Macrosiphum euphorbiae und Aulacorthum solani, speziell in Tomatenkulturen.
Anwendungsbedingungen für Aphelinus abdominalis
- Einsatzort: Gewächshaus
- Temperatur: 12 - 38 °C, optimal: 21 - 29 °C
- Luftfeuchtigkeit: > 65 % rF
- Bei Befall: 1 - 2 Tiere/m²
- Wiederholung: nach 14 Tagen
Ausbringung der Schlupfwespen
- Dose erst am Einsatzort öffnen. Die ersten erwachsenen Schlupfwespen verlassen die Dose und verteilen sich im Bestand.
- Dose mit der Öffnung nach unten über die Kultur halten und vorsichtig auf den Dosenboden klopfen, um die restlichen Tiere zu verteilen.
- Dose noch einige Zeit im Bestand belassen, damit Nachzügler sie noch verlassen können
Erfolgskontrolle
Nach ca. 11 Tagen sind die ersten schwarzen Blattlaus-Mumien an den Pflanzen erkennbar. Wenn 10 % der Blattläuse parasitiert worden sind, ist mit deren weiteren Ausbreitung nicht mehr zu rechnen.
Lagerung
Aphelinus abdominalis wird als erwachsene Schlupfwespen geliefert. Eine Lagerung ist daher bei 8 - 10 °C nur für 24 Std. möglich.
Lebensdauer
Die Weibchen von Aphelinus abdominalis leben bis zu 10 Wochen und legen bis zu 1.000 Eier ab.
Hinweise
Überwachen Sie ihren Pflanzenbestand mithilfe von Gelbtafeln auf das Vorhandensein von Blattläusen. Die Erzwespe Aphelinus abdominalis sollte bereits beim ersten Auftreten von Blattläusen ausgebracht werden.
Kombination
Bei stärkerem Befall mit Blattläusen ist eine Kombination von Aphelinus abdominalis mit Aphidius ervi, Aphidius colemani, Aphidoletes aphidimyza bzw. Chrysoperla carnea zu empfehlen.
Biologie der Schlupfwespe Aphelinus
Aphelinus abdominalis ist eine Blattlaus-Erzwespe, die neben Myzus persicae auch die beiden schwer bekämpfbaren Blattlaus-Arten Macrosiphum euphorbiae und Aulacorthum solani parasitiert. Das nur etwa 1 bis 2 mm große, schwarz-gelb gefärbte Weibchen ernährt sich von der Gewebsflüssigkeit junger Blattläuse (Host Feeding) und trägt durch dieses Verhalten in nicht unerheblichem Maße zur Dezimierung der Blattläuse bei. Es legt mithilfe eines Legestachels bis zu 1.000 Eier in alle Blattlausstadien ab. Die Entwicklung zur erwachsenen Schlupfwespe vollzieht sich vom Ei über 4 Larvenstadien und dem Puppenstadium.
Bereits 1 bis 2 Tage nach der Eiablage schlüpft die Aphelinus-Larve. Die parasitierte Blattlaus entwickelt sich zunächst noch normal weiter, stirbt dann aber mit zunehmendem Wachstum der Erzwespenlarve nach etwa 9 - 12 Tagen ab und es entsteht eine schwarzfarbene Mumie.
Bei Temperaturen von 20 °C ist die gesamte Entwicklung nach 21 Tagen abgeschlossen. Die erwachsene Erzwespe beißt mit ihrem Mundwerkzeug ein kreisrundes Loch in die Mumie und schlüpft heraus. Kurz nach dem Schlupf beginnt die Erzwespe erneut mit der Suche nach Blattläusen, womit der Zyklus von neuem beginnen kann.
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