Gallmücken (Cecidomyiidae) gehören zur Insektenfamilie der Mücken. Es gibt weltweit etwa 6000 Arten. Die meisten Arten sind auf eine oder eine paar wenige Nahrungspflanzen spezialisiert. Es gibt aber auch parasitische und räuberische Arten. Diese können im biologischen Pflanzenschutz als Nützlinge eingesetzt werden, z.B. gegen Blattläuse und Spinnmilben.
Aphidoletes aphidimyza Gallmücken gegen Blattläuse
Die Gallmücke Aphidoletes aphidimyza eignet sich zum Einsatz gegen alle Blattläuse. Ihre räuberischen Larven vertilgen im Laufe ihrer Entwicklung 20 - 50 Blattläuse. Für die Vermehrung benötigt die Gallmücke Aphidoletes offenen Boden.
Aphidoletes aphidimyza wird bei Zierpflanzen (z.B. Chrysanthemen, Gerbera, Rosen, Anthurien), Gemüse (Gurken, Aubergine, Paprika), Beerenobst (Erdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren) und Medizinischem Cannabis eingesetzt.
Unter natürlicher Tageslichtlänge nur zwischen Anfang April und Ende September einsetzen.
Aphidoletes wird in den folgenden Einheiten angeboten:
- 500 Stück für max. 250 m²
- 1.000 Stück für max. 500 m²
Die Nützlinge werden als Puppen versandt. Eine Lagerung bei 6 – 8 °C ist für max. 1 – 2 Tage möglich.
Räuberische Gallmücke Aphidoletes aphidimyza gegen Blattläuse
Die Gallmücke Aphidoletes wird gegen alle Blattlaus-Arten eingesetzt.
Anwendungsbedingungen
- Einsatzort: Gewächshaus
- Temperatur: 14 - 35 °C, optimal 20 - 26 °C
- Luftfeuchtigkeit: >70 - 90 % rF
- Bei Befall: 2 Tiere/m²
- Wiederholung: nach 14 Tagen
Ausbringung der Gallmücken
- Öffnen Sie die Verpackung erst am Einsatzort.
- Verpackung öffnen.
- Trägermaterial mit den Gallmücken-Puppen in 5 - 10 Häufchen auf dem Boden oder mithilfe unserer Bioboxen ausbringen. ACHTUNG! Es hat sich bewährt, das Material noch zusätzlich mit Wasser zu besprühen. Durch das Anfeuchten verbessert sich die Schlupfrate deutlich.
Erfolgskontrolle für den Nützlingseinsatz
Ältere Larvenstadien sind aufgrund ihres orange gefärbten Körpers gut sichtbar. Wenn in 90 % der Blattlauskolonien mindestens 1 - 2 Gallmücken-Larven zu finden sind, war der Einsatz erfolgreich.
Lagerung der Nützlinge
Die Nützlinge werden als Puppen versandt. Eine Lagerung bei 6 – 8 °C ist für max. 1 – 2 Tage möglich.
Lebensdauer der Gallmücken
Die Weibchen leben 1 - 3 Wochen und legen bis zu 200 Eier ab.
Hinweise
Die Gallmücke Aphidoletes benötigt Langtagbedingungen und wird deshalb in der Regel in den Monaten April bis September eingesetzt. Durch eine künstliche Beleuchtung auf >14 h/d mit 5 W/m² wird die Diapause verhindert und der Einsatz kann vorgezogen bzw. verlängert werden.
Kombination mit anderen Nützlingen
Eine Kombination mit Schlupfwespen gegen Blattläuse ist sinnvoll. A. aphidimyza wird auch zur Herdbekämpfung von Blattläusen zusammen mit Schlupfwespen-Arten in der Offenen Nützlingszucht eingesetzt.
Biologie der Gallmücke Aphidoletes aphidimyza
Aphidoletes aphidimyza ist eine heimische, nachtaktive räuberische Gallmücke, deren Larven sich von Blattläusen ernähren. Typisches Merkmal der Weibchen ist ihre grau-bräunliche Körperfärbung mit dem orangefarbenen Hinterleib.
Die ca. 2 mm großen Weibchen ernähren sich vom Honigtau der Blattläuse und legen bis zu 200 Eier gezielt in Blattlauskolonien ab. Die nach 3 Tagen schlüpfenden, orangefarbenen Larven entwickeln sich innerhalb von 1 bis 2 Wochen über 4 Larvenstadien. Zur Nahrungsaufnahme stechen sie Blattläuse an und injizieren ein Lähmungsgift. Das Innere der Blattlaus wird durch die Abgabe von Verdauungsenzymen aufgelöst und ausgesaugt. Eine Gallmückenlarve vertilgt 20 - 50 Blattläuse. Dabei ist die Fraßleistung abhängig von der Größe der Blattläuse, der Blattlausdichte und der Luftfeuchte. Nach der Larvenentwicklung erfolgt die Verpuppung im offenen feuchten Boden. Sie dauert etwa 14 Tage und endet mit dem Schlupf des erwachsenen Tieres.
Da die Larven für ihre optimale Entwicklung eine relative Luftfeuchte von über 70 % benötigen, versuchen sie trockenere Bedingungen durch die vermehrte Aufnahme von Blattlaus-Gewebsflüssigkeit zu kompensieren. Die Überlebensrate der Larven sinkt jedoch unter trockenen Bedingungen erheblich.
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