Drahtwürmer - Schnellkäferlarven

Drahtwurm ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Larven aller Schnellkäferarten (Elateridae). Einige Arten, wie z. B. der Saatschnellkäfer bzw. dessen Larven, fressen an den Wurzeln von Nutzpflanzen.  Besonders häufig sind sie auf Wiesen zu finden, weil sie feuchten sowie dicht bewachsenen Boden bevorzugen. Daher ist auf Anbauflächen, die auf vorherigem Grünland angelegt wurden, verstärkt mit Drahtwürmern bzw. Schnellkäfern zu rechnen.

Drahtwürmer sind zwischen 2 und 3 cm lang. Sie haben eine hell- oder dunkelbraune Färbung, ihr Körper ist langgestreckt, hart und glänzend. Auf den ersten Blick erinnern Drahtwürmer an Tausendfüßer, besitzen aber nur drei Paar kurze Beine an den Brustsegmenten, wodurch sie deutlich unterschieden werden können.

Je nach Art kann sich die Entwicklung und Lebensweise von Schnellkäfern unterscheiden. Der als Schädling an Nutzpflanzen bekannte Saatschnellkäfers (Agriotes lineatus) ist in Deutschland am häufigsten von März bis Juni zu finden. Im Mai und Juni legen die Weibchen ihre Eier in kleinen Gruppen an feuchten Stellen auf dem Boden ab. Die Drahtwürmer genannten Larven schlüpfen nach 2 - 4 Wochen und entwickeln sich im Boden weiter. Je nach klimatischen Bedingungen, insbesondere in Abhängigkeit von Bodentemperatur und Feuchtigkeit sowie dem Nahrungsangebot, variiert die Anzahl der Larvenstadien (8 - 14) und die Dauer der Entwicklung (meist 2 - 5 Jahre). Die Larven ernähren sich polyphag von Saatgut, fressen an Wurzeln und legen Fraßgänge in Knollen an. Im Spätsommer verpuppen sich die Larven des Saatschnellkäfers in einer Zelle im Boden. Die Käfer der neuen Generation schlüpfen nach 2 – 4 Wochen und überwintern.

Durch den Fraß der Drahtwürmer an Wurzeln verschiedener Pflanzen im Garten oder auf dem Feld werden diese geschädigt, welken und sterben ab. Besonders betroffen sind hiervon Salat und Jungpflanzen im Frühjahr. Ein weiteres Anzeichen für die Anwesenheit von Drahtwürmern sind Fraßlöcher in Kartoffeln, Möhren oder auch Zwiebeln.

Drahtwürmer haben natürliche Feinde. Hierzu zählen Laufkäfer, Maulwürfe, Spitzmäuse und Vögel. Werden diese im Garten gefördert, oder zumindest geduldet, können sie einen wichtigen Beitrag zur Geringhaltung der Drahtwurm- bzw. der Schnellkäferpopulation leisten. Eine wirkungsvolle Bekämpfung der Drahtwürmer bzw. Schnellkäfer mit Nützlingen ist bislang leider nicht möglich.