Haselnussbohrer - das Loch in der Nuss

Der Haselnussbohrer (Curculio nucum) ist ein kleiner, nur ca. 8 mm langer Rüsselkäfer. Der schwarze Körper ist mit gelbbraunen, zu Schuppen umgebildeten Haaren bedeckt und der Käfer besitzt einen auffälligen, deutlich nach unten gebogenen langen Rüssel. 

Die erwachsenen Käfer fressen im Frühjahr zunächst an jungen Früchten von Obstgehölzen wie Kirschen, Birnen, Pfirsich und anderen Pflanzen und sind erst später an Haselsträuchern zu finden. An Haselsträuchern fressen sie an Blättern. Die weiblichen Käfer durchbohren die noch weiche Schale junger Haselnüsse mit ihrem Rüssel und legen bis zu 50 Eier im Juni meist einzeln in die heranreifenden Nüsse ab. Die Eiablageöffnung verschließt sich im weiten Wachstum der Frucht weitgehend wieder.

Die nach etwa einer Woche aus den Eiern schlüpfenden Larven sind cremeweiß gefärbt und besitzen eine braune Kopfkaspel. Sie sind beinlos und fressen ca. 4 Wochen im Inneren der Nuss , wobei sie eine Länge von bis zu 15 mm erreichen.

Die befallene Nuss fällt oft vom Strauch zum Boden herab und die Larven verlassen die Nüsse durch ein ca. 2 mm großes Loch, das sie mit ihren Mundwerkzeugen schaffen. Anschließend verkriechen sie sich 10 - 15 cm tief im Boden, um zu überwintern. Die Verpuppung erfolgt erst im darauffolgenden Frühjahr. Die Puppenruhe kann bis zu 3 Jahre dauern, bevor die adulten Käfer im Sommer schlüpfen und einmal im Boden überwintern.

Der wichtigste Schaden ensteht durch die Fraßtätigkeit der Larven in den Nüssen, wodurch ein großer Teil der Ernte betroffen sein kann. Der durch die Käfer erzeugte Schaden ist meist nur Lochfraß an den Blättern oder auch Fraß an jungen Trieben.

• Um die Vermehrung des Haselnussbohrers zu bremsen, sollten im Juni die Nüsse auf Bohrlöcher geprüft werden und befallene Früchte entfernt werden.
• Gegen die Larven des Haselnussbohrers können Nematoden der Art Heterorhabditis bacteriophora (Produkt nematop) im Juli - September ausgebracht werden.