Springschwänze - Collembolen

Springschwänze
17. August 2023
Springschwänze - Collembolen

Springschwänze - Collembolen

Springschwänze (Collembola) bilden innerhalb der Sechsfüßer (Hexapoda) zusammen mit den Beintastlern eine Schwestergruppe der Insekten. Wie alle Vertreter dieser Gruppe sind auch Springschwänze flügellos. Neben ihren sechs Beinen dient eine Sprunggabel an der Unterseite des Hinterleibs zur Fortbewegung. Dies brachte ihnen auch den deutschen Namen Springschwänze ein.

Lebensweise und Erscheinungsbild der Springschwänze

Die meisten der in Mitteleuropa etwa 2.000 bekannten Arten von Springschwänzen leben an der Bodenoberfläche, einige wenige auch in tieferen Bodenschichten. Abhängig vom Lebensraum sind sie mehr oder weniger stark pigmentiert. Je tiefer sie im Boden leben, desto farbloser sind sie. Die oberirdisch lebenden Arten sind außerdem häufig stark behaart oder mit Schuppen versehen. Springschwänze ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenem Pflanzenmaterial, wie z.B. Falllaub. Durch das Zerteilen dieses Pflanzenmaterials tragen sie wesentlich zur Humusbildung bei und sind in dieser Hinsicht durchaus als Nützlinge zu betrachten. Bei massenhaftem Auftreten oder spärlichem Nahrungsangebot wird aber auch frische Pflanzenmasse nicht verschmäht. Hierdurch kann Schaden, insbesondere an Keimlingen, entstehen.  Im heimischen Garten oder in Gartenbaubetrieben sind Vertreter aus den Familien der Kugelspringer (Sminthuridae) und der Blindspringer (Onychiuridae) daher gelegentlich als Schädlinge von Bedeutung.

Welchen Schaden verursachen Springschwänze?

Verschiedene Arten der Kugelspringer und besonders der Blindspringer werden gelegentlich an Sämlingen schädlich. Sie durchlöchern die Keimblätter, die Keimachse und Wurzeln und nagen Nebenwurzeln und Wurzelhaare ab. Die betroffenen Pflänzchen welken und sterben ab. Bei älteren Pflanzen können bodennahe Blätter durchlöchert und skelettiert werden. Betroffen sein können verschiedene Freiland- und Gewächshauspflanzen, aber auch Zierpflanzen können befallen werden. Häufig geschieht der Eintrag über nicht sterilisierte Komposterde. In feuchtem Boden mit viel organischer Substanz fühlen sich Springschwänze besonders wohl.

Was hilft gegen Springschwänze?

  • Springschwänze können mit den Raubmilben Hypoaspis miles und Hypoaspis aculeifer bekämpft werden. Diese natürlichen Gegenspieler (Nützlinge) werden bereit seit Jahren erfolgreich gegen Trauermückenlarven, Thripspuppen und Wurzelläusen eingesetzt.
  • Das Fluten befallener Topfpflanzen mit Wasser bis zum Aufschwimmen der Springschwänze oder das Austrocknen der betroffenen Erde kann den Befall reduzieren.