Bacillus thuringiensis

Junge Buchsbaumzünslerraupe
20. Dezember 2022
Bacillus thuringiensis

Bacillus thuringiensis zur Bekämpfung von Schadraupen

Bacillus thuringiensis ist ein Bakterium. Es kommt weltweit vor und kann vor allem im Boden, aber auch an Pflanzenoberflächen und in Insektenkadavern gefunden werden. Das Bakterium produziert Kristallproteine, die sogenannten Bt-Toxine. Diese werden im Biologischen Pflanzenschutz zur Bekämpfung von verschiedenen Schädlingen eingesetzt.

Wirkung von Bacillus thuringiensis

Die von dem Bakterium produzierten kristallinen Proteine (Bt-Toxine) wirken, je nach Bakterienstamm, spezifisch toxisch auf verschiedene Insektengruppen. Hierzu zählen insbesondere Schmetterlingsraupen, aber auch Käfer und Mücken. Um ihre toxische Wirkung zu entfalten, müssen die Kristallproteine zuerst im Insektendarm gelöst und durch spezielle Enzyme aktiviert werden.

Durch Fraß nehmen die Schädlinge die Bakteriensporen und Toxinkristalle auf. Im Verdauungskanal der Larven wird die Darmwand durch die freigesetzten Kristallgifte zerstört. Die Bakterien gelangen so in die Körperhöhle der Raupen. Diese hören auf zu fressen und verenden innerhalb von 24 Stunden. Da die eingesetzten Bt-Toxine spezifisch auf den jeweiligen Zielorganismus wirken (z.B. gegen Schmetterlingsraupen) werden andere Insekten nicht geschädigt.

Anwendung von Bacillus thuringiensis

Bacillus thuringiensis wird in Form von Suspensionen eingesetzt. Diese werden auf die zu schützenden Pflanzen aufgebracht. Für eine gute Wirkung sollte die Temperatur nach der Ausbringung bei mindestens 15 °C, besser 20 - 25 °C liegen. Dann ist die Fraßleistung der Larven höher und sorgt für eine ausreichende Aufnahme des Präparates. Besonders junge Larven werden stark reduziert.

Durch UV-Strahlung wird die Wirkung von B. t.-Mitteln stark beeinflusst, da die Sporen abgetötet werden. Eine Wiederholung der Anwendung nach wenigen Tagen ist nötig, um eine gute Wirkung sicherzustellen (aktuelle Zulassungssituation beachten!).

Im Garten- und Zierpflanzenbau finden besonders Bacillus thuringiensis subsp. aizawai und Bacillus thuringiensis subsp. kurstaki gegen freifressende Schmetterlingsraupen und Eulenraupen Anwendung. Diese biologischen Pflanzenschutzmittel werden zum Beispiel gegen Raupen des Buchsbaumzünslers, Kohlweißlings oder Eichenprozessionsspinners eingesetzt. Andere Unterarten des Bakteriums werden auch zur Bekämpfung von Stechmückenlarven (Bacillus thuringiensis supsp. israelensis) oder Käferlarven (Bacillus thuringiensis subsp. tenebrionis) genutzt.