Grundlagen Pool- und Schwimmbadbau

Grundlagen Pool- und Schwimmbadbau
1. Januar 2021
Grundlagen Pool- und Schwimmbadbau
Aus Kategorie: Pool & Schwimmbad

Pool oder Schwimmbad, beides sind Synonyme für den Freizeitspaß im eigenen Garten. Manchmal ist die Verwirrung groß, wenn zusätzlich noch der Naturpool ins Spiel kommt. Auch wenn Pool und Naturpool sich optisch kaum noch unterscheiden, der Unterschied könnte nicht größer sein. Denn dort, wo der Naturpool auf die Biologie zur Wasseraufbereitung setzt, arbeitet der klassische Pool immer mit chemischer Wasseraufbereitung z. B. Chlor, Salzelektrolyse, Hydrolyse, Ozon etc.

Selten gibt es beim Pool eine naturnahe Bauweise, höchstens naturähnlich wie bei Biodesignpools, einer Sonderform des Pools mit erdmodellierter Bauweise. Und schon sind wir bei einem der wichtigsten Merkmale, dem Becken. Die preiswerten Poolanlagen sind Aufstellbecken aus Kunststoff oder Stahl, bei denen die Abdichtung meistens als vorgefertigte Plane in die Beckenkonstruktion eingehängt wird. Das geht schnell und ist preislich sehr attraktiv, wenn auch wenig nachhaltig, denn die dünnen Abdichtungen und Beckenkonstruktionen überleben meist nur wenige Sommer.

Anders beim Klassiker, der gemauerten Bauweisen. Hier wird aus Kellerwandsteinen (Schalungssteine aus Beton oder Styropor), Winkelstützen oder geschütteten Betonwänden ein geometrisches Becken erstellt, in das anschließend die Abdichtung passgenau vor Ort eingeschweißt wird. Hierzu gibt es einen separaten Ratgeber Schwimmbad- und Poolabdichtungen.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Pool in den heimischen Garten zu bauen, muss schon bei der Planung ein paar Dinge berücksichtigen:

  • Wie und wo soll der Pool im Garten stehen,
  • Soll er einsehbar sein und über das Erdniveau herausragen?
  • Soll er möglichst sonnig stehen, damit die Erwärmung durch die Sonne genutzt wird?
  • Kann er weit weg von Bäumen und Büschen stehen, um die Pflegearbeiten zu minimieren?
  • Wie teuer darf das Projekt werden Aufstellpools gibt es schon sehr preiswert für unter 2000 €, gemauerte Becken sind deutlich teuer, aber auch langlebiger.

Entscheidend sind u. a. die technischen Einbauten wie Gegenstromanlagen, Scheinwerfer, Wärmepumpe, die großen Einfluss auf die Lage von Stromanschlüssen, Versorgungsleitungen (Achtung Kernbohrungen sind teuer!), die Beckengeometrie und damit auf die Erstellungs- und die Unterhaltungskosten haben.

Die Wassertiefe in Pools ist meist 1,35 – 1,5 m, das reicht für normales Schwimmen. Wer mit mehreren Personen gleichzeitig schwimmen möchte, sollte eine Beckenbreite von mind. 2,5 m pro Person kalkulieren. Darin liegt auch der Grund für die klassischen Poolmaße: 4 x 8 m: gute für zwei Personen, die gleichzeitig ein paar Schwimmzüge machen möchten, ohne dass ein Vermögen im Garten versenkt wird. Tipp: Oft ist eine Baugenehmigung oder zumindest Bauanzeige für den Bau eines Pools erforderlich. Die Größe, ab wann ein Bauantrag erforderlich ist, hängt von den Vorschriften im jeweiligen Bundesland ab und sollte unbedingt vor Baubeginn geprüft werden.

           

Eine weitere wichtige Frage ist die Unterbringung der Technik. Wo soll die Technik stehen, in einem Technikschacht direkt am Becken unter dem Wasserspiegel oder lieber Gartenhäuschen? Beides hat Vor- und Nachteile. Der Technikschacht lässt sich gut mit einem Holzdeck verstecken, die Pumpe steht unter dem Wasserspiegel und damit ist das System weniger anfällig, da das System immer geflutet ist und nicht wie bei einem oberirdischen System leerlaufen kann. Obwohl die meisten Schwimmbadpumpen selbstansaugend sind, ist das Pumpen von Luft in den leer gelaufenen Leitungen Höchstarbeit und oftmals klappt es auch nicht auf Anhieb. Dafür ist die Pumpen- und Filteranlage im Gartenhäuschen wartungsfreundlicher, da niemand in den Pumpenschacht krabbeln muss. Tipp: Achten Sie beim Aufstellen der Pumpenanlage im Gartenhäuschen auf eine gute Schalldämmung, denn auf Holzböden (Terrassendielen) wird das stete Summen der Pumpe lautstark weitergeleitet.

Ist die Wahl auf ein gemauertes Becken gefallen, erfolgt der Aushub mit einem mind. 50 cm größeren Randbereich. Der Erdaushub erfolgt am besten und am leichtesten mit einem Bagger. Während der Aushubarbeiten gleich auf Grundwasser/Schichtenwasser achten und nicht tiefer als 1,70 m baggern. Nicht vergessen: Eventuell fallen Entsorgungskosten für den Aushub an, sofern dieser nicht vor Ort verbaut werden kann. In diesem Arbeitsraum verschwinden später die Ver- und Entsorgungsleitungen und gleichzeitig bietet er Raum für das gefahrlose Arbeiten an der Beckenkonstruktion. Anschließend wird die Bodenplatte eingeschalt und betoniert. Jetzt müssen alle Einbauteile für die Bodenplatte schon mit eingeschalt werden. Ggf. wird die Bodenplatte zur leichteren Erwärmung noch gedämmt. Auf die Bodenplatte kommen die gemauerten Beckenwände, die anschließend innen verputzt und außen ggf. gedämmt, mit Bitumen und einer Dränage gegen drückendes Wasser abgedichtet werden.

Ist das Becken fertig gemauert, werden die Installationen der Rohrleitungen und technischen Einrichtungen wie Skimmer vorgestreckt, entsprechend den technischen Vorgaben im Graben geschützt wird anschließend der Arbeitsraum bzw. Rohrgraben verfüllt. Tipp: Prüfen Sie vor dem Befüllen des Beckens alle Schlauch- und Rohrleitungen mit einem Prüf- und Abdrückset auf Leckagen. Nichts ist ärgerlicher als eine undichte Leitung, die in einem mit Erde verfüllten Graben liegt.

Dann folgt die Abdichtung des Beckens, am besten durch einen Profi mit einer hochwertigen Schwimmbadabdichtung. Dazu muss der Innenbereich fungizid vorbehandelt werden, dann erfolgt die eigentliche Abdichtung. Zu diesem Punkt lesen Sie mehr im Ratgeber „Schwimmbad- und Poolfolienverlegung“. Anschließend erfolgt die Befüllung des Beckens und die Inbetriebnahme der Technik.

Die möchten sich einen Pool bauen? Wir unterstützen Sie gerne bei den Abdichtungsarbeiten und der Zusammenstellung der Technikkomponenten. Schicken Sie Ihre Anfrage mit dem Betreff POOLBAU an uns. 

 
 
 

Pool oder Schwimmbad, beides sind Synonyme für den Freizeitspaß im eigenen Garten. Manchmal ist die Verwirrung groß, wenn zusätzlich noch der Naturpool ins Spiel kommt. Auch wenn Pool und Naturpool sich optisch kaum noch unterscheiden, der Unterschied könnte nicht größer sein. Denn dort, wo der Naturpool auf die Biologie zur Wasseraufbereitung setzt, arbeitet der klassische Pool immer mit chemischer Wasseraufbereitung z. B. Chlor, Salzelektrolyse, Hydrolyse, Ozon etc..

Selten gibt es beim Pool eine naturnahe Bauweise, höchstens naturähnlich wie bei Biodesignpools, einer Sonderform des Pools mit erdmodellierter Bauweise. Und schon sind wir bei einem der wichtigsten Merkmale, dem Becken. Die preiswerten Poolanlagen sind Aufstellbecken aus Kunststoff oder Stahl, bei denen die Abdichtung meistens als vorgefertigte Plane in die Beckenkonstruktion eingehängt wird. Das geht schnell und ist preislich sehr attraktiv, wenn auch wenig nachhaltig, denn die dünnen Abdichtungen und Beckenkonstruktionen überleben meist nur wenige Sommer.

Anders beim Klassiker, der gemauerten Bauweisen. Hier wird aus Kellerwandsteinen (Schalungssteine aus Beton oder Styropor), Winkelstützen oder geschütteten Betonwänden ein geometrisches Becken erstellt, in das anschließend die Abdichtung passgenau vor Ort eingeschweißt wird. Hierzu gibt es einen separaten Ratgeber Schwimmbad-und Poolabdichtungen.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Pool in den heimischen Garten zu bauen, muss schon bei der Planung ein paar Dinge berücksichtigen:

  • Wie und wo soll der Pool im Garten stehen,
  • Soll er einsehbar sein und über das Erdniveau herausragen?
  • Soll er möglichst sonnig stehen, damit die Erwärmung durch die Sonne genutzt wird?
  • Kann er weit weg von Bäumen und Büschen stehen, um die Pflegearbeiten zu minimieren?
  • Wie teuer darf das Projekt werden Aufstellpools gibt es schon sehr preiswert für unter 2000 €, gemauerte Becken sind deutlich teuer, aber auch langlebiger.

Entscheidend sind u. a. die technischen Einbauten wie Gegenstromanlagen, Scheinwerfer, Wärmepumpe, die großen Einfluss auf die Lage von Stromanschlüssen, Versorgungsleitungen (Achtung Kernbohrungen sind teuer!), die Beckengeometrie und damit auf die Erstellungs- und die Unterhaltungskosten haben.

Die Wassertiefe in Pools ist meist 1,35 – 1,5 m, das reicht für normales Schwimmen. Wer mit mehreren Personen gleichzeitig schwimmen möchte, sollte eine Beckenbreite von mind. 2,5 m pro Person kalkulieren. Darin liegt auch der Grund für die klassischen Poolmaße: 4 x 8 m: gute für zwei Personen, die gleichzeitig ein paar Schwimmzüge machen möchten, ohne dass ein Vermögen im Garten versenkt wird. Tipp: Oft ist eine Baugenehmigung oder zumindest Bauanzeige für den Bau eines Pools erforderlich. Die Größe, ab wann ein Bauantrag erforderlich ist, hängt von den Vorschriften im jeweiligen Bundesland ab und sollte unbedingt vor Baubeginn geprüft werden.

Eine weitere wichtige Frage ist die Unterbringung der Technik. Wo soll die Technik stehen, in einem Technikschacht direkt am Becken unter dem Wasserspiegel oder lieber Gartenhäuschen? Beides hat Vor- und Nachteile. Der Technikschacht lässt sich gut mit einem Holzdeck verstecken, die Pumpe steht unter dem Wasserspiegel und damit ist das System weniger anfällig, da das System immer geflutet ist und nicht wie bei einem oberirdischen System leerlaufen kann. Obwohl die meisten Schwimmbadpumpen selbstansaugend sind, ist das Pumpen von Luft in den leer gelaufenen Leitungen Höchstarbeit und oftmals klappt es auch nicht auf Anhieb. Dafür ist die Pumpen- und Filteranlage im Gartenhäuschen wartungsfreundlicher, da niemand in den Pumpenschacht krabbeln muss. Tipp: Achten Sie beim Aufstellen der Pumpenanlage im Gartenhäuschen auf eine gute Schalldämmung, denn auf Holzböden (Terrassendielen) wird das stete Summen der Pumpe lautstark weitergeleitet.

Ist die Wahl auf ein gemauertes Becken gefallen, erfolgt der Aushub mit einem mind. 50 cm größeren Randbereich. Der Erdaushub erfolgt am besten und am leichtesten mit einem Bagger. Während der Aushubarbeiten gleich auf Grundwasser/Schichtenwasser achten und nicht tiefer als 1,70 m baggern. “. Nicht vergessen: Eventuell fallen Entsorgungskosten für den Aushub an, sofern dieser nicht vor Ort verbaut werden kann. In diesem Arbeitsraum verschwinden später die Ver- und Entsorgungsleitungen und gleichzeitig bietet er Raum für das gefahrlose Arbeiten an der Beckenkonstruktion. Anschließend wird die Bodenplatte eingeschalt und betoniert. Jetzt müssen alle Einbauteile für die Bodenplatte schon mit eingeschalt werden. Ggf. wird die Bodenplatte zur leichteren Erwärmung noch gedämmt. Auf die Bodenplatte kommen die gemauerten Beckenwände, die anschließend innen verputzt und außen ggf. gedämmt, mit Bitumen und einer Dränage gegen drückendes Wasser abgedichtet werden.

Ist das Becken fertig gemauert, werden die Installationen der Rohrleitungen und technischen Einrichtungen wie Skimmer vorgestreckt, entsprechend den technischen Vorgaben im Graben geschützt wird anschließend der Arbeitsraum bzw. Rohrgraben verfüllt. Tipp: Prüfen Sie vor dem Befüllen des Beckens alle Schlauch- und Rohrleitungen mit einem Prüf-und Abdrückset auf Leckagen. Nichts ist ärgerlicher als eine undichte Leitung, die in einem mit Erde verfüllten Graben liegt.

Dann folgt die Abdichtung des Beckens, am besten durch einen Profi mit einer hochwertigen Schwimmbadabdichtung. Dazu muss der Innenbereich fungizid vorbehandelt werden, dann erfolgt die eigentliche Abdichtung. Zu diesem Punkt lesen Sie mehr im Ratgeber „Schwimmbad- und Poolfolienverlegung“. Anschließend erfolgt die Befüllung des Beckens und die Inbetriebnahme der Technik.

Die möchten sich einen Pool bauen? Wir unterstützen Sie gerne bei den Abdichtungsarbeiten und der Zusammenstellung der Technikkomponenten. Schicken Sie Ihre Anfrage mit dem Betreff POOLBAU an uns. 

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