Kleiner Frostspanner - Schädling an Obstbäumen

Raupe vom Kleinen Frostspanner
7. März 2024
Kleiner Frostspanner - Schädling an Obstbäumen

Der Kleine Frostspanner (Operophtora brumata) gehört zu den häufigen Schädlingen an Obstbäumen. Er kommt aber auch an Eiche, Ahorn, Hainbuche oder Linde vor. Es wird nur eine Generation im Jahr ausgebildet.

Woran erkennt man den Kleinen Frostspanner?

Beim Kleinen Frostspanner sind nur die Männchen flugfähig und die Falter erreichen eine Spannweite von ca. 25 Millimeter. Die Färbung der Vorderflügel geht von graugelb bis beigebraun. Die braun-grau gefärbten Weibchen besitzen nur Flügelstummel und können nicht fliegen. 

Die aus den Wintereiern geschlüpften Raupen sind zuerst grau gefärbt; ältere Stadien zeigen eine hellgrüne Färbung mit weißen Längsbändern. Sie erreichen eine Länge von etwa 2,5 cm.

Kleiner Frostspanner - MännchenKleiner Frostspanner - Männchen
Kleiner Frostspanner - Männchen
Raupe vom Kleinen FrostspannerRaupe vom Kleinen Frostspanner
Raupe vom Kleinen Frostspanner auf Blatt

Entwicklung des Kleinen Frostspanners

Der Kleine Frostspanner überwintert im Eistadium in Rindenritzen oder an Zweigenden. Zur Zeit des Knospenaufbruchs im März/April schlüpfen die Raupen und beginnen an Blüten, jungen Blättern und später jungen Früchten zu fressen. Im Juni lassen sich die Raupen an einem Seidenfaden zu Boden herab und verpuppen sich dort in ca. 10 cm Tiefe. Die Falter schlüpfen erst im Oktober/November nach den ersten Nachtfrösten und man kann dann die in der Dämmerung umherfliegenden Männchen beobachten. Die nur mit Flügelstummeln versehenen Weibchen klettern am Baumstamm bis in die Kronenregion und legen dort nach erfolgter Begattung etwa 250 - 300 Eier ab. Diese sind zu Beginn hellgrün gefärbt und verfärben sich nach einigen Tagen rötlich.

Schadbild 

Durch den Fraß der jungen Raupen an den Knospen werden diese ausgehölhlt und zerstört. Durch die älteren Raupen werden Blüten und junge Früchte angefressen und Blätter zeigen typische Löcher oder sind bis auf die Blattadern aufgefressen.

Maßnahmen gegen den Kleinen Frostspanner

Da die Weibchen gezwungen sind, die Stämme der Bäume heraufzulaufen, können Leimringe gegen die Frostspannerweibchen eingesetzt werden. Dazu werden ab Anfang Oktober dicht an der Rinde anliegende Leimringe angebracht und erst wieder nach dem Austrieb entfernt. Es kann vorkommen, dass die Weibchen unterhalb des Leimringes Eier ablegen, sodass dieser Bereich gründlich abgesucht und die Eier mechanisch, z. B. mit einer Bürste, zerstört werden sollten.

Gegen die Raupen kann ein biologisches Spritzmittel (Raupenfrei Xentari) auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis ausgebracht werden, das besonders gut auf die jungen Raupenstadien wirkt (aktuelle Zulassungssituation beachten!).