Erdraupen - was hilft?

Mit Erdraupen sind die Raupen verschiedener Eulenfalter (Fam. Noctuidae) der Gattungen Agrotis, Noctua und Euoxoa gemeint. Besonders die Raupen der Saateule (Agrotis segetum), der Ypsiloneule (Agrotis ipsilon) und des Ausrufungszeichens (Agrotis exclamationis) treten als Pflanzenschädlinge im Gartenbau und Gärten auf.

Die mittelgroßen Falter haben eine Flügelspannweite von etwa 40 -50 mm und sind überwiegend nachtaktiv. Sie fliegen von Mai bis August/Sptember und meist wird nur eine Generation im Jahr ausgebildet. Die Eiablage erfolgt entweder direkt in den Boden oder an die Pflanzen. Ab Juni treten die ersten Raupen auf. Die noch jungen Raupen sind oberirdisch aktiv, während die älteren Raupen überwiegend unterirdisch an Wurzeln fressen und nur noch nachts an die Oberflächen kommen.

Die graubraunen bis graugrünen Raupen erreichen eine Körperlänge von 3 - 5 cm, sind unbehaart und rollen sich bei Gefahr charakteristisch zusammen. Die Raupen überwintern und verpuppen sich im nächsten Frühjahr in einer Erdhöhle.

Die Erdraupen verursachen Schäden an Gemüsepflanzen, wie Salat, Möhren, Sellerie, Kohlgemüse, Kartoffeln, Lauch, Zwiebeln, aber auch an Gräsern. Junge Salat-Pflanzen können sogar vollständig gefressen werden, bei größeren Salatpflanzen wird der Wurzelhals durchfressen, wodurch der Kopf welk wird und abstirbt. Die anderen Gemüsearten werden angefressen bzw. ausgehöhlt.

Mit den Produkten nemastar und nema-care ist eine biologische Bekämpfung der Erdraupen mit Nematoden möglich. Die Nematoden parasitieren die Raupen, töten sie ab und nutzen sie als Wirt zur eigenen Vermehrung. Die Behandlung sollte von Juni bis August mehrmals im Abstand von 2 - 3 Wochen durchgeführt werden. Die eingesetzten Nematoden (Steinernema spec.) sind ungefährlich für Mensch und Haustiere.

Eine zusätzliche wirkungsvolle Maßnahme sind Kulturschutznetze, um die Eiablage zu erschweren oder zu verhindern.