Apfelwickler - was hilft gegen die Obstmade?

Apfelwickler Cydia pomonella
8. Februar 2022
Apfelwickler - was hilft gegen die Obstmade?

Apfelwickler biologisch bekämpfen

Der Apfelwickler ist ein kleiner, graubraun gefärbter Schmetterling. Die Flügel besitzen an ihrem Ende einen bronzefarbenen Fleck. Die Flügelspannweite beträgt ca. 20 mm. Seine Raupen fressen in den heranreifenden Äpfeln und können bei massenhaftem Auftreten großen Schaden an der Ernte verursachen.

Entwicklung des Apfelwicklers

Erste Falter schlüpfen ab Mai. Sie sind dämmerungsaktiv und beginnen bei Temperaturen von über 15 °C zu fliegen. Die Weibchen legen bis zu 80 Eier einzeln an Früchten oder Blättern und Trieben ab. Die nur ca. 1 mm großen Eier glänzen perlmuttartig. Nach 8 - 12 Tagen schlüpfen die weißlichen Raupen (Obstmade) und fressen oberflächlich an Blättern und Früchten, bevor sie sich in die jungen Früchte hineinbohren. Die Fraßtätigkeit beschränkt sich erst auf Bereiche unter der Schale, bevor sich die Raupen dann einen Gang bis zum Kerngehäuse fressen. Nach 3 - 4 Wochen seilt sich die ausgewachsene,  jetzt rötlich gefärbte Raupe an einem Seidenfaden auf den Boden ab oder verlässt die inzwischen herabgefallene Frucht. Anschließend spinnt sie sich unter Rindenschuppen, in Ritzen der Borke oder seltener im Boden ein. Für den Kokon nagt die Raupe eine flache Mulde und spinnt einen festen Kokon, der außen mit Holzsplittern besetzt ist.

Befallener Apfel mit FraßgangBefallener Apfel mit Fraßgang
Befallener Apfel
Apfelwicklerraupe mit FraßgangApfelwicklerraupe mit Fraßgang
Apfelwicklerraupe mit Fraßgang
Apfelwicklerraupe mit KokonApfelwicklerraupe mit Kokon
Apfelwicklerraupe mit Kokon

In Gebieten mit zwei Generationen jährlich verpuppt sich die Raupe der ersten Faltergeneration sofort und im August schlüpft dann die 2. Generation der Falter. Deren Raupen richten in der Regel einen wesentlich größeren Schaden an, als die Raupen der 1. Generation, da sie die heranreifenden Früchte schädigen. In Gebieten mit einer Generation pro Jahr verpuppt sich die Raupe erst im April/Mai des Folgejahres.

Biologische Bekämpfung der Apfelwicklerraupen mit Nematoden

Gegen den Apfelwickler können während der Überwinterungszeit Nematoden der Art Steinernema feltiae (Produkt nemapom) eingesetzt werden. Die SF-Nematoden werden einfach in Wasser aufgelöst und auf die Stammregion sowie die unteren Äste gesprüht. Sie parasitieren die Raupen und töten sie ab, sodass die Zahl der schlüpfenden Falter reduziert wird.

Monitoring und Befallsreduzierung mit der Apfelwickler-Falle

Mit Hilfe einer Apfelwickler-Falle kann eine Überwachung der Flugaktivität durchgeführt werden. Die Falle enthält ein artspezifisches Sexualpheromon, das die männlichen Falter anlockt. Sie fallen durch den Fangtrichter (Trichterfalle) in den Fangbehälter oder bleiben auf dem Leimboden kleben (Delta-Falle). Durch das Wegfangen der Männchen wird die Befruchtung der Weibchen gestört und der Befall kann verringert werden.

Themenverwandte Ratgeberbeiträge