Solargründächer – zwei Systeme mit vielen Vorteilen
Sie fällt vom Himmel und ist kostbarer denn je: Die Sonnenenergie. Sie ist kostenlos und wird mittlerweile durch Solarthermie und Fotovoltaikanlagen zur Warmwasser- oder Stromerzeugung genutzt. Das Ziel: möglichst unabhängig vom Stromversorger zu werden, den größtmöglichen Autarkiegrad zu erreichen. PV- und Solarthermieanlagen auf Dächern sind ein gewohntes Bild in unserer Dächerlandschaft.
Gründächer oder Dachbegrünungen haben sich ebenfalls einen festen Platz in der Dächerlandschaft erworben. Die Vorteile wie Dämmung, Schutz der Dachdichtung, Regenwasserrückhalt, Lärmschutz, Biotoptrittstein uvm. sind mittlerweile weitgehend bekannt und bewiesen.
Sowohl Dachbegrünung als auch Solardach konkurrieren um die Dachflächen. Doch lassen sich beide Systeme optimal miteinander kombinieren und spielen dann ihre jeweiligen Vorteile noch besser aus.
Was ist eine Solaranlage?
Eine Solaranlage ist der Oberbegriff für alle Arten von Anlagen, die aus der Energie der Sonnenstrahlen Strom, Wärme oder beides nutzen. Eine Solaranlage kann daher eine Fotovoltaik-Anlage, eine Solarthermie-Anlage oder eine Kombination aus beidem sein.
Eine Fotovoltaik-Anlage (PV-Anlage) verwendet Solarzellen, um das Sonnenlicht direkt in elektrische Energie umzuwandeln. Die PV-Anlage wandelt das Sonnenlicht in Gleichstrom um, der dann mittels Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird. Dieser Strom kann anschließend im eigenen Haus genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.
Eine Solarthermie-Anlage hingegen nutzt die Wärme der Sonne, um Wasser oder Luft zu erwärmen. Die erhitzte Luft oder das erhitzte Wasser dient dann als Energiequelle für Heizung und Warmwasser.
Der Hauptunterschied zwischen einer Solaranlage und einer Fotovoltaik-Anlage besteht darin besteht, dass die Solaranlage ein Oberbegriff für alle Arten von Sonnenenergieanlagen ist, während die Fotovoltaik-Anlage eine spezielle Art von Solaranlage ist, bei der die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie durch Fotovoltaikzellen stattfindet.
Wofür eignen sich Solargründächer?
Solargründächer sind optimal geeignet für Flachdächer von Wohn- und Geschäftsgebäuden, aber auch für Parkhäuser, Schulen, öffentliche Gebäude und andere Bauwerke. Die Installation von Solargründächern erfordert in der Regel eine umfassende Planung und Beratung durch Experten, um die bestmögliche Kombination von Solaranlage (Solateur) und Begrünung (re-natur) zu erreichen und die Dachlasten sowie die Tragfähigkeit des Gebäudes (Statiker) zu berücksichtigen.
Solargründächer haben im Vergleich zu normalen Dachbegrünungen mehrere Vorteile:
- Energieerzeugung: Solargründächer nutzen die Sonnenenergie zur Stromerzeugung und können dadurch zur Energieversorgung des Gebäudes beitragen. Durch die positiven Effekte des Gründachs produzieren die PV-Module mehr Energie.
- Platzersparnis: Solargründächer sparen Platz, da sie sowohl als Grünfläche als auch als Energiequelle dienen können.
- Verbesserte Isolierung: Solargründächer können die Dämmung des Gebäudes verbessern und damit die Temperatur im Gebäude stabilisieren und Energiekosten durch Klimaanlage oder Heizung senken.
- Regenwassermanagement: Solargründächer können helfen, Regenwasser aufzufangen und zu speichern, um es später zur Bewässerung der Pflanzen oder für andere Zwecke zu nutzen. Diese Speicherung führt zu einer Verbesserung des Klimas in der Stadt (weniger Hitzeinseln) und zur Entlastung des Kanalnetzes bei Starkregenereignissen.
- Verbesserte Luftqualität: Solargründächer tragen dazu bei, die Luftqualität in der Umgebung zu verbessern, indem sie Kohlenstoffdioxid absorbieren, Sauerstoff produzieren und Staub aus der Luft filtern
- Ästhetik: Solargründächer verschönern das Stadtbild und fördern den Wohlfühlaspekt.
Insgesamt bieten Solargründächer eine effiziente Möglichkeit, die Vorteile von Dachbegrünungen und Solarenergie zu kombinieren und die Nachhaltigkeit von Gebäuden zu verbessern.
Was ist bei Solargründächern zu beachten?
Die Integration von Fotovoltaik-Modulen in eine Dachbegrünung erfordert eine sorgfältige Planung, damit sowohl die Solarmodule als auch die Begrünung optimal funktionieren. Die Solarmodule müssen so installiert werden, dass sie den Pflanzen ausreichend Licht lassen. Gleichzeitig müssen die PV-Module so aufgestellt sein, dass sie möglichst viel Strom produzieren und durch das Pflanzenwachstum daran nicht gehindert werden.
Die Pflanzenzusammensetzung muss so erfolgen, dass die Pflanzen den Schatten der Solarmodule tolerieren und gleichzeitig genügend Wurzelmasse entwickeln, um für ausreichend Auflast und Erosionsschutz zu sorgen. Auf keinen Fall dürfen die Pflanzen so gewählt werden, dass sie die Solarmodule beschädigen, verschmutzen oder beschatten.
Insgesamt bietet die Kombination von Fotovoltaik und Dachbegrünung viele Vorteile, einschließlich der Energieerzeugung und der Verbesserung der Umweltqualität. Damit diese Vorteile ausgespielt werden können, ist eine gründliche Planung und Beratung durch Experten erforderlich, um die bestmögliche Lösung für das jeweilige Gebäude zu finden.
Welche Nachteile haben Gründächer?
Dachbegrünungen bieten viele Vorteile und nur wenige Nachteile im Vergleich zu herkömmlichen Dächern. Hier sind einige der wichtigsten Nachteile:
- Kosten: Eine Dachbegrünung ist in der Regel teurer als ein herkömmliches Dach, da es mehrere Schichten benötigt, einschließlich der Schutzschicht, der Drainageschicht, der Substratschicht und der Pflanzenschicht.
- Gewicht: Eine Dachbegrünung kann sehr schwer sein. Daher muss das Dach sorgfältig darauf geprüft werden, ob es das Gewicht tragen kann, bevor es installiert wird.
- Wartung: Eine Dachbegrünung erfordert regelmäßige Wartung, wie z. B. das Entfernen von Unkraut oder der Rückschnitt von Pflanzen.
- Installation: Die Installation einer Dachbegrünung erfordert spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten. Es ist wichtig, dass die Installation von einem erfahrenen und qualifizierten Fachmann durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass das Dach ordnungsgemäß installiert und wasserdicht ist. Wir bieten diese Dienstleistung gerne an.
Welche Nachteile haben Solardächer?
Wie bei jeder Technologie gibt es auch bei Solardächern einige Nachteile im Vergleich zu herkömmlichen Dächern. Einige der wichtigsten Nachteile:
- Kosten: Eine Solaranlage auf dem Dach ist in der Regel teurer als ein herkömmliches Dach ohne Solaranlage. Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe der Solaranlage, der Art der Solarzellen und der Komplexität der Installation.
- Gewicht: Eine Solaranlage auf dem Dach kann auch das Gewicht des Daches erhöhen. Vor der Installation ist auf jeden Fall die Statik des Daches zu prüfen.
- Ästhetik: Manche Menschen finden, dass Solaranlagen auf dem Dach nicht so attraktiv aussehen wie herkömmliche Dächer, insbesondere wenn sie nicht in das Design des Gebäudes integriert sind.
- Wartung: Eine Solaranlage auf dem Dach erfordert regelmäßige Wartung Es müssen regelmäßig Schmutz und Laub entfernt werden, damit die Solarzellen effizient arbeiten können.
- Abhängigkeit von Sonnenlicht: Solaranlagen sind auf Sonnenlicht angewiesen, um Strom zu erzeugen. In Zeiten mit wenig Sonnenlicht oder wenn das Dach im Schatten liegt, wird die Stromproduktion reduziert oder gestoppt.
Diese Nachteile sollten bei der Entscheidung berücksichtigt werden, ob man eine Solaranlage auf dem Dach installieren möchte oder nicht.
Trotz der wenigen Nachteile überwiegen die vielen Vorteile bei einem Solargründach. Ist ausreichend Lastreserve vorhanden, spricht vieles für die Nutzung einer Dachfläche für die Begrünung in Kombination mit einer Solaranlage.