Erosion: Ursachen, Auswirkungen und Maßnahmen zur Schadensbegrenzung

Erosion: Ursachen, Auswirkungen und Maßnahmen zur Schadensbegrenzung
18. Oktober 2023
Erosion: Ursachen, Auswirkungen und Maßnahmen zur Schadensbegrenzung
Aus Kategorie: Böschung & Wege

Erosion - ein natürlicher Prozess

Der Begriff Erosion kommt ursprünglich eigentlich aus der Geologie und vom lateinischen Begriff „erodere“ = abnagen. Er beschreibt einen natürlichen Prozess, bei dem die Erdoberfläche, insbesondere Gesteine und Boden, durch verschiedene Faktoren abgetragen wird. Diese Faktoren sind in der Regel Wind und Wasser. In diesem re-natur Ratgeber beschreiben wir die verschiedenen Arten von Erosion, insbesondere Erosion an Hängen, Böschungen und stehenden Gewässern sowie Fließgewässern. Die Ursachen für Erosion sowie die verschiedenen Maßnahmen zur Begrenzung der Schäden sind vielseitig. Ein besonderer Fokus liegt auf den ingenieurbiologischen Bauweisen, bei denen mit Erosionsschutzmatten, Mulchmatten und Faschinen dem Symptom der Erosion entgegengewirkt wird. Die Ursachen – Starkregen, Wind, langfristige Hitzeperioden, Gewässerbegradigungen etc. – sind in erster Linie dem Klimawandel geschuldet und lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Es bleibt nur die Schadensbegrenzung durch die Verwendung von Erosionsschutzmatten oder Böschungsmatten übrig, um größere und langfristige Schäden zu vermeiden.

Erosion an Hängen und Böschungen

Erosion an Hängen und Böschungen ist ein weit verbreitetes Problem, das durch mehrere Faktoren verursacht wird. Starkregen, Wind, Bodenverdichtung, Landwirtschaft und Bauarbeiten sind nur einige der Hauptursachen. Die Auswirkungen können verheerend sein, da Erosion nicht nur wertvollen Boden abträgt, sondern auch zu Erdrutschen und Überschwemmungen führt.

Um die Erosion an Hängen und Böschungen zu verhindern oder zu reduzieren, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Eine Möglichkeit ist das Bepflanzen der Hänge oder Böschungen, um den humusreichen Oberboden zu stabilisieren. Dies kann durch die Anpflanzung von Gräsern, Büschen und Bäumen (Pioniergehölze) erreicht werden, die die Bodenstruktur stabilisiern und die Erosion verlangsamen. Bei der ingenieurbiologischen Bauweise werden lebende Pflanzen mit technischen Strukturen kombiniert, um die Stabilität des Bodens zu erhöhen, oftmals in Kombination mit Erosionsschutzmatten. Die Böschung- oder Erosionsschutzmatten können aus natürlichen Materialien wie Stroh, Holzfasern, Kokos, Jute oder Seegras bestehen. Alternativ gibt es für sehr steile oder felsige Hänge, z. B. im Gebirge oder am Deich, diverse Netzstrukturen (Geogitter) aus Kunststoff.

Erosion an stehenden Gewässern

Selbst stehende Gewässer wie Seen und Teiche sind anfällig für Erosion. Die Hauptursachen sind Wellen, Strömungen und menschliche Aktivitäten wie Bootsverkehr und Bauarbeiten in Ufernähe. Erosion an stehenden Gewässern kann zu Uferabbrüchen führen und durch die eingespülten Nährstoffe einen negativen Einfluss auf die Wasserqualität haben. Um die Erosion an stehenden Gewässern zu bekämpfen, werden oft Uferschutzmaßnahmen wie das Anlegen von Stein- oder Betonmauern, das Setzen von Steingabionen oder das Pflanzen von Wasserpflanzen eingesetzt. Diese Maßnahmen sollen die Uferlinie stabilisieren und die Erosion verhindern.

Erosion in Fließgewässern

Begradigte Wasserläufe, eine Bausünde der letzten Jahrzehnte, führt durch hohe Fließgeschwindigkeiten im Bachbett immer wieder zu Erosion, verbunden mit Uferabbrüchen und Veränderungen im Lauf des Flussbetts und dessen Sohle. Die Hauptursachen wie hohe Wasserströmungen, Hochwasserereignisse und menschliche Aktivitäten sind genauso dafür verantwortlich wie die Veränderungen unseres Klimas.

Maßnahmen zur Eindämmung der Erosion in Fließgewässern umfassen die Renaturierung von Ufern, die Befestigung von Uferböschungen mit Pflanzen und ingenieurbiologischen Techniken. Eine wichtige Methode ist die Verwendung von Uferbefestigungen, die aus natürlichen Materialien wie Stein, Holz und Geweben bestehen und gleichzeitig Lebensräume für Wasservögel und Fische bieten. Eine bewährte Methode zur Sicherung von Ufern ist der Einsatz sogenannter Faschinen. Die rohrartigen Bündel bestehen aus unterschiedlichen Materialien. Die Totholzfaschinen sind Bündel aus geschnittenem Nadel- und Laubholzreisig, die in 20-40 cm Durchmesser lieferbar sind. Eine austriebsfähige Variante sind die Weidenfaschinen, die aus bewurzelbaren Weidenruten gebunden werden. Eine weitere Form der Faschinen sind Kokosfaschinen, die in einer Länge von 3 m und verschiedenen Durchmessern eine dauerhafte und stabile Uferlinie garantieren und sich zudem gut mit Sumpf- und Uferpflanzen bepflanzen lassen. Sie finden mittlerweile auch Verwendung im Spielplatzbau zur Abgrenzung von Sandkästen oder Erdhügeln.

Themenverwandte Ratgeberbeiträge